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„wunderbar geschaffen!“ – Frauen bereiten gemeinsam den Weltgebetstag-Gottesdienst vor

„Wir freuen uns, dass wir heute ein volles Haus haben. Herzlich Willkommen“ so Marita Enseling zu den über fünfzig Frauen, die sich am 29. Januar zur Vorbereitung des Weltgebetstags im Gemeindehaus blick.punkt Ibbenbüren getroffen haben.

Die Frauenteams kamen aus den evangelischen und katholischen Gemeinden. Heute seien alle eingeladen, die Schönheit der Inseln kennenzulernen, aber auch deren Schattenseiten wahrzunehmen, so Marita Enseling weiter. Am 30. Januar fand ein weiterer Vorbereitungstag in Ibbenbüren statt. Sieben Frauen des ökumenischen Vorbereitungsteams hatten beide Tage liebevoll vorbereitet. Moderiert wurde das Treffen von Pfarrerin Claudia Raneberg, die einladend durch die Veranstaltung führte. 

Inhaltlich wurde die Predigtordnung für den Weltgebetstag, der weltweit am 7. März 2025 gefeiert wird, von zwölf Bewohnerinnen der Cookinseln, einer Inselgruppe im Südpazifik, entwickelt. Das Motto „wunderbar gemacht“ ist ein Zitat aus Psalm 139. Es ist eine Einladung der Geschwister aus der Südsee, die Welt mit ihren Augen zu sehen, zuzuhören und dabei auch die Kultur der indigenen Bevölkerung, der Maori, kennenzulernen. 

Schon im Eingangsbereich des Gemeindehauses war die fröhliche Stimmung spürbar. Jede Frau bekam eine Blume, die sie sich ins Haar oder an den Pulli stecken konnte, angeboten. Das Vorbereitungsteam, das zur Veranstaltung eingeladen hatte, trug die traditionellen, aus Kokosfasern geflochtenen Hüte. Meeresrauschen aus dem Bluetooth-Lautsprecher weckte Urlaubsassoziationen. Auch die gestaltete Mitte im Gemeindehaus lud mit Muscheln, Fischernetzen, exotischen Früchten und einer Jucca-Palme dazu ein, sich auf die Cook-Inseln einzustimmen. Musikalisch unterstützte Gudrun Schwager am Flügel das Team dabei, die Gäste auf die Lieder aus den Cookinseln einzustimmen.  

In ihrem Bericht über die Cookinseln verwies Marita Enseling auch auf große Probleme:“ Die Industrienationen wollen Manganknollen aus der Tiefsee für die Produktion von E-Autos abbauen“ berichtete sei. Es wäre dramatisch, wenn es dazu käme. Die häusliche sexualisierte Gewalt sei ein weit verbreitetes Problem, das weitestgehend verschwiegen werde. „Der Tourismus hat auf den Cookinseln eine große Bedeutung“, so Marita Enseling weiter. Die Landschaft sei geprägt von Atollen, Lagunenstränden und Vulkanen. Zur Begrüßung drücken sich die Maori gegenseitig Stirn und Nase aneinander, sagen „Mmmm“ und atmen dabei aus. Als der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau zu Gast gewesen sei, habe er dies auch getan. „Machen wir uns auf eine imaginäre Reise. Wir sind wunderbar geschaffen. Lasst uns eine große Welle machen zum Erhalt der ganzen Schöpfung“ appellierte Marita Enseling an die Frauen. 

Mit viel Schwung und Freude übte Gudrun Schwager die Lieder für die Liturgie des diesjährigen Weltgebetstags mit den Frauen ein. Bei dem Lied „Kia Orana“ – übersetzt: „Mögest Du lang leben, mögest du gut leben. Mögest du scheinen wie die Sonne“, musste eine Band auf CD helfen. Die Herausforderung stellten die lang anzuhaltenden Töne dar. Aber nach kräftigem Üben klappte es dann. In Tischgruppen befassten sich die Teilnehmerinnen des Treffens mit weiteren Grußworten auf Postkarten und tauschten sich darüber aus. Es war ihnen anzusehen, dass sie der Austausch inspirierte.

Mechthild Fislage präsentierte anschließend in Bildern die Schönheit der Cookinseln, die weißen Strände und das üppige Meer. 15 Inseln gehören dazu. Die meisten Menschen leben auf Ratatonga, der größten Cookinsel. Die Frauen erfuhren, dass auch auf Neuseeland und in Australien Cookbewohner leben. „Flächenmäßig ist das Gebiet der Cookinseln so groß wie Bielefeld“ meinte Mechthild Fislage. „Das Trommeln und Tanzen ist hoch angesehen und wird auch in den Schulen vermittelt“ berichtete sie, auch in den Kirchen werde getanzt. Ein Viertel der Bevölkerung seien Christen. „Der christliche Glaube prägt das Leben der Maori. An den Straßen sehe man oft Steine mit dem Schriftzug „I am“. Dieser beziehe sich auf das Jesuswort:“ Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich“. 1822 wurde die erste christliche Predigt von einem Missionar gehalten. Damals seien die traditionellen Blumenkränze verboten worden, deswegen trugen die Maori aus Kokosblättern geflochtene Hüte. Heute sei das Tragen der Blumenkränze wieder erlaubt, sagte sie. Bestens informiert und inspiriert konnten sich die Frauen auch lukullisch auf die Cookinseln einstimmen: in der gemeinsamen Kaffeepause gab es Kokoskuchen bei regem Austausch. 

Die Gottesdienste zum Weltgebetstag finden am 7. März in vielen Gemeinden statt, beispielsweise um 15 Uhr in der Josefskirche in Rheine, Unlandstraße 44. Weitere Infos finden Sie auf den Homepages der Gemeinden: 

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/gemeinden

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. 

Bericht: Christine Fernkorn

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