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Seelsorge im Blick - Konferenz der Leitenden mit bereicherndem Austausch

Über 120 leitende Mitarbeitende des Unternehmensverbundes Evangelische Perthes-Stiftung e.V. und einige externe Gäste, die als Seelsorgende in den Einrichtungen auf unterschiedliche Art und Weise tätig sind, wurden am 20. Mai 2025 zur Konferenz der Leitenden in die Kamener Stadthalle geladen.

Im Anschluss an ein Arbeitstreffen der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden in kleinerer Runde begrüßten die beiden Vorstände Pastor Dr. Jens Beckmann und Michael Wermker am Vormittag die Gäste.

Nach einem kurzen Rückblick auf den Namenspatron Clemens Theodor Perthes und die geschichtlichen Rahmenbedingungen, die vor 60 Jahren Anlass zur Gründung des damaligen „Perthes-Werkes“ waren, wurde das Thema dieser Konferenz näher vorgestellt: “Wir wollen die tägliche Arbeit in den Einrichtungen der Evangelischen Perthes-Stiftung unter dem Blickwinkel der Seelsorge betrachten“, so Beckmann. Von Anfang an sei die besondere Beziehung der Arbeit zu den Kirchengemeinden vor Ort Teil des diakonischen Selbstverständnisses der Perthes-Stiftung gewesen, auch die Kuratorien, die die Verankerung im Sozialraum sicherstellen, gehörten dazu. Seelsorgende begleiteten in den Einrichtungen und Diensten auf unterschiedliche Weise die Menschen, die dort leben, betreut oder beraten werden. „Wir nehmen wahr, dass sich die personellen Möglichkeiten in den Kirchengemeinden verändern,“ so Beckmann weiter. „Dieses ist auch eine Anfrage an unser bisheriges Verständnis von Seelsorge.“

Dr. Nika Höfler setzte mit ihrem spannenden Vortrag zum Thema „Spiritual care in der Praxis – Seelsorge als Alltagskultur“ einen ersten Impuls. Nika Höfler arbeitet als Beauftragte der bayerischen Landeskirche für Spiritual Care und gilt nach ihrer Promotion in Münster bei Prof. Traugott Roser als Expertin für die Wirksamkeit von Krankenhaus-Seelsorge. Nach Begriffsklärungen von „Spiritual Care“, „Palliative Care“ und „Spiritualität“ stellte Höfler den Kern der „Spiritual Care“ heraus: ein ganzheitlicher Ansatz, der soziale, psychologische, körperliche und spirituelle Aspekte der Pflege gleichermaßen betrachtet. „Spiritual Care“ ist die Grundhaltung aller Berufsgruppen in einer Organisation“, so Höfler. Neben Rahmenbedingungen, die für die Entwicklung und Etablierung von „Spiritual Care“ nötig sind, wurden die positiven Effekte dieses Ansatzes anschaulich geschildert. Im Idealfall kann dieser Therapie und Behandlung positiv beeinflussen, gleichzeitig aber auch alle an der Pflege Beteiligten wie Patient*innen, Pflegekräfte und sämtliche andere Berufsgruppen in Gesundheitseinrichtungen, Seelsorgende, Angehörige und letztlich auch die Organisationen selbst.

Nach Vortrag und Diskussion fanden am Nachmittag verschiedene Workshops zu seelsorgerlichen Themen im Kontext der Einrichtungen und Dienste der Perthes-Stiftung statt. Viele Aspekte wurden näher beleuchtet, erfolgreiche Best-Practice-Beispiele in kleineren Gruppen untereinander vorgestellt und auch festgehalten, welche Dinge und Abläufe in den Einrichtungen und Diensten schon gut klappen und wo „Spiritual Care“ bereits etabliert ist.

„Es geht bei „Spiritual Care“ immer um dieselben Dinge: eine ganzheitliche Versorgung, die Menschen zu sehen und zu begleiten, zu- und hinzuhören, in Resonanz zu gehen, Vertrauen zu schaffen, Trost und Hoffnung zu spenden“, fasste Nika Höfler die Ergebnisse der Workshops zusammen. „Spiritual Care ist, sich zusammen als Team auf den Weg zu machen – alleine geht es nicht!“, ermunterte Höfler das Plenum, diesen Ansatz mit in die Einrichtungen zu nehmen.

Interessante Gespräche, vielfältige Impulse und ein Gemeinschaftsgefühl, das während der Workshops, aber auch in kurzen Momenten der Ruhe, des Singens und des gemeinsamen Essens allgegenwärtig war, werden den Teilnehmenden noch lange in guter Erinnerung bleiben. „Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden im Nachgang dokumentiert und bei der weiteren Betrachtung des Themas berücksichtigt“, so Beckmann: „Vielen Dank für den offenen, lebendigen und konstruktiven Austausch!“. Mit einem Reisesegen endete die Konferenz am Nachmittag.

Bericht: Imke Koch-Sudhues, Stabsbereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Perthes-Stiftung. 

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