„Wir feiern Eure Liebe“, hieß es da. Es war eine Premiere für die Gemeinde. Doch dass dieses Angebot trotz des wechselhaften Aprilwetters so gut angenommen wurde, damit hatte das Organisationsteam, bestehend aus neun Pfarrerinnen und Pfarrern und vielen Ehrenamtlichen, nicht gerechnet. Bei der Initiatorin, Pfarrerin Judith Schäfer herrschte großer Andrang: „Ich freue mich. Heute haben wir 21 Anmeldungen von jungen und älteren Paaren, die sich segnen oder trauen lassen wollen.“ Einige Paare kamen auch einfach spontan zur Christuskirche, um sich anzumelden. Das Vorbereitungsteam hatte alle vier Locations liebevoll dekoriert. Für die musikalische Gestaltung der Segensfeiern oder Trauungen sorgten Kirchenmusikerin Maria Nolte und Kreiskantor KMD Christian Schauerte. Antje Rössler organisierte im Zelt vor der Christuskirche die Anmeldungen.
„Wir finden es gut, dass man sich einfach spontan und in ungezwungener Atmosphäre trauen lassen kann“, meinen Sven und Florian Börger aus Ibbenbüren-Bockraden. Auf die Frage, warum sie sich für dieses Angebot entschieden haben, meint Sven Börger: „Für mich gehört eine kirchliche Trauung dazu. Der Glaube ist da.“ Und Florian Börger ergänzt: „Diese Trauung macht es für uns ganz. Wir sind jetzt seit zwölf Jahren zusammen.“ Christiane und Kay Hommel aus Dreierwalde sind ebenfalls begeistert: „Wir freuen uns, dass es dieses offene kirchliche Angebot gibt.“ „Alle sind aus der Liebe heraus eingeladen, das ist schön“, sagt Christiane Hommel. Sie ist Leiterin des Lukas-Kindergartens in Ibbenbüren. „Wir feiern in diesem Jahr unsere Silberhochzeit und möchten unsere weitere Zukunft gerne segnen lassen“, freut sie sich.
„Das Angebot gefällt uns gut und wir wollten im kleinen Kreis heiraten. Wir haben beide schwere Jahre gehabt. Nun möchten wir gerne für unseren weiteren gemeinsamen Weg gesegnet werden. Als wir jetzt von dieser Möglichkeit erfuhren, haben wir die Chance ergriffen, uns kirchlich trauen zu lassen,“ so Wilfried Selchow. Da die Standesämter am 25. Mai nicht geöffnet sind und ihnen dieser Tag als Hochzeitsdatum wichtig war, entschieden sich Renate Köster und Wilfried Selchow für die kirchliche Trauung an diesem Tag.
Sven und Florian Börger haben sich im Vorgespräch mit Pfarrerin Lena Stubben als Trauspruch zwei Verse aus Psalm 23 ausgewählt. Auch ihre Familie nimmt berührt an der Pop-up-Trauung in der Christuskirche teil. „Ihr seid jetzt zusammengeschlossen mit dem Segensband. Dieses von euch geflochtene Band macht eure Liebe sichtbar“, betont Pfarrerin Lena Stubben in ihrer Ansprache. Ein Band stehe für die göttliche Pracht der Liebe, zwei weitere Bänder für Sven und Florian. Das wird bekräftigt mit dem irischen Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“, das während der Trauzeremonie gesungen wird: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“
Bericht: Christine Fernkorn