Mehr als 70 Menschen aus Rheine und Umgebung waren zu diesem Themen-Gottesdienst gekommen, der zum Rahmenprogramm anlässlich der örtlichen “Fairen Woche“
stattfand. Dazu eingeladen hatten die Jakobigemeinde Rheine, der Ausschuss für Weltverantwortung und Pastorin i.R. Kerstin Hemker, Botschafterin für Brot für die Welt im Kirchenkreis Tecklenburg.
Weltweit gibt es Hunger, Kriege, Klimawandel und Ungerechtigkeit. Pfarrer Mutombo vom landeskirchlichen oikos-Institut für Mission und Ökumene zeigte in seiner Predigt auf, wie gerechtes Wirtschaften und Leben möglich wäre. Dabei ging er auf das Wirken der der ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft „Oikocredit“, die nachhaltige Geldanlagen anbietet, sowie Projekte im Globalen Süden fördert. Kirchen hatten sie vor 50 Jahren gegründet.
Die niederländische Organisation Oikocredit fördert soziale und ökologische Projekte in Ländern des Globalen Südens und vergibt auch Kleinkredite an Familien und Kleinbauern dort, damit sie ihre Lebenssituation verbessern können. Heute zählt „Oikocredit“ rund 46.000 Anlegerinnen und Anleger, darunter viele Einzelpersonen. Die Genossenschaft kooperiert weltweit derzeit mit 466 Partnerorganisationen und hat bisher rund 53 Millionen Menschen unterstützt. Immer mehr verhilft sie Menschen mittels Partnerfirmen dabei, Zugang zu weiteren Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zu erhalten.
„Oikocredit“ sei eine „visionäre Genossenschaft“, sagte Mutombo, weil sie Geld zu einem Instrument des positiven Wandels einsetze und Menschen so ein besseres Leben ermögliche. Schon kleine Geldanlagen würden dazu beitragen, die Welt mit nachhaltigen Investitionen gerechter machen.
„Kinder sollen nicht wegen Hunger oder Krankheiten früh sterben müssen, Kinder sollen in die Schule gehen können, statt arbeiten zu müssen“, betonte er. In Gottes Plan spielten Kinder eine große und wichtige Rolle. Kinderrechte dürften nicht missachtet werden. So werde die biblische Vision von einer neuen Erde wahr, sagte der frühere Vorstand des Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit.
Die Herausforderungen in der Welt seien gewaltig. „Deshalb braucht es mehr Menschen, die ihr Geld in Gerechtigkeit investieren und sich solidarisch mit Menschen in Ländern des Südens verbunden fühlen“, so der kongolesische Pfarrer. Mit Geld könne Gutes getan werden. Ethisch-nachhaltige Investitionen sollten sich lohnen.
„Hoffnung, Freude, aber auch Tränen liegen dicht beieinander“, sagte Pfarrerin Hemker, die wie Mutombo dazu aufrief, in eine gerechte Welt und zukunftsfähige Entwicklung zu investieren. Menschen sollten sich bewusst machen, was sie mit ihrem Geld bewirken können. Sie erzählte von leuchtenden Kinderaugen, die sie auf Sansibar/Ostafrika erlebt habe. Dort konnten Kinder abends trotz früher Dunkelheit in ihren einfachen Unterkünften „bei Licht für die Schule lernen.“
Über diese und andere Geschichten konnten sich die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher nach dem Gottesdienst beim Kirchen-Cafè austauschen. Als Veranstaltungsreihe endet die „Faire Woche“ in Rheine mit einem Abschlussgottesdienst in der St. Ludgerus-Kirche am Samstag (27. September). Beginn ist um 17.00 Uhr.
Im Oikocredit-Jubiläumsjahr sind Kirchengemeinden und andere kirchliche Organisationen eingeladen, die Arbeit der ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft vorzustellen, in einem Gottesdienst, einer Veranstaltung oder im Gemeindebrief. Gottesdienstbausteine sowie weitere Materialien wie Textvorlagen und Bilder gibt es im Internet unter:
50 Jahre Oikocredit feiern – Angebote für Gemeinden - Oikocredit
Mehr Informationen unter: Förderkreis Westdeutschland - Oikocredit und Home - Oikocredit
Bericht: Dirk Johnen/oikos-Institut der EKvW.