Seit zwei Jahren trifft sich regelmäßig der sogenannte „Kooperationsrat“, in den jede Kirchengemeinde zwei bis drei Presbyterinnen/Presbyter entsendet. Ausgangspunkt war der Beschluss der Tecklenburger Synode von 2018, sogenannte „Personalplanungsräume“ einzurichten. Die Idee dahinter: Kirchengemeinden in einer Region müssen in Zukunft aufgrund schwindender Ressourcen stärker zusammenarbeiten. Da „wir auf dem Land“ den Begriff und den Wert einer Nachbarschaft kennen, bezeichnen die fünf Kirchengemeinden dieser Region sich als Nachbarschaft nach dem Motto: wenn wir allein was nicht schaffen, dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Nichts liegt da näher als die Nachbarn.
Nach einer Andacht und kurzem Impuls durch Superintendent André Ost gab Presbyter Ulli Wahlbrink aus Lotte-Wersen in einem einführenden Referat einen Überblick über das, womit sich der Kooperationsrat in den letzten zwei Jahren beschäftigt hat. Neben den Themen gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, abgestimmte Gottesdienstzeiten, ging es um die Problematik, wie viele und welche Gebäude die Gemeinden sich noch leisten können und natürlich um die Frage, wie ein zukünftiger Pfarrdienst aussehen könnte, wenn ab 2032 nur noch zwei Pastoren für fünf Kirchengemeinden zuständig sein werden.
In Arbeitsgruppen wurden diese Fragen vertieft. Dabei wurde darüber informiert, dass die Sommerkirche, die 2025 im vierten Jahr stattfand, ein so großer Erfolg ist, dass im Januar 2026 auch eine gemeinsame Winterkirche eingeführt werden soll. Alle interessierten Gemeindeglieder der Nachbarschaft kommen an einem Ort zum Gottesdienst zusammen. Dann werden nicht fünf Kirchen aufgeheizt mit je 20 Feiernden, sondern an einem Ort feiern 100 Christinnen und Christen Gottesdienst.
Zur Frage der pfarramtlichen Versorgung der fünf Gemeinden könnte die Lösung in einer sogenannten „pfarramtlichen Verbindung“ liegen, die die Evangelische Kirche von Westfalen ab 2026 ermöglicht. Die großen Veränderungsprozesse, die auf die Gemeinden zukommen, werden von externen Gemeindeberatern unterstützt.
Um 18.00 Uhr gingen alle mit dem Vater Unser und dem Segen gut informiert und nach einem atmosphärisch gelungenen Tag erschöpft, aber zuversichtlich nach Hause.
Bericht: Martin Steinmann.