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Klangvolle Trauer und bewegender Trost – Luigi Cherubinis Requiem in c-Moll in Lengerich

Am Sonntag, den 16. November 2025, um 17 Uhr erklingt in der Evangelischen Stadtkirche Lengerich ein eindrucksvolles Konzert, das Raum für Besinnung, Trost und musikalische Tiefe schafft.

Auf dem Programm stehen zwei besondere Werke: Das berühmte Adagio in g-Moll, das Tomaso Albinoni zugeschrieben wird, sowie das Requiem in c-Moll von Luigi Cherubini. Ausführende sind die Evangelische Kantorei Lengerich gemeinsam mit Gastsängerinnen und -sängern sowie das Kourion-Orchester Münster. Die musikalische Leitung liegt bei Kantorin Rebekka Follert. 

Zu Beginn des Abends erklingt das Adagio in g-Moll, ein Werk, das für seine eindringliche Melancholie und seine zeitlose Schönheit bekannt ist. Obwohl es häufig dem venezianischen Barockkomponisten Tomaso Albinoni (1671–1751) zugeschrieben wird, stammt es vermutlich in seiner bekannten Form von Remo Giazotto, der das Stück in der Mitte des 20. Jahrhunderts nach einem Fragment Albinonis rekonstruierte. 

Mit seinen weitgespannten Melodiebögen und der schlichten, aber ergreifenden Harmonik schafft das Adagio einen feierlichen Rahmen und stimmt das Publikum auf die Tiefe und Intensität des anschließenden Requiems ein. 

Das Herzstück des Konzerts bildet das Requiem in c-Moll von Luigi Cherubini (1760–1842). Der Komponist schrieb dieses Werk 1816 zum Gedenken an den während der Französischen Revolution hingerichteten König Ludwig XVI. und schuf damit ein musikalisches Denkmal von besonderer Ausdruckskraft. Die Uraufführung fand 1817 in der Pariser Basilika Saint-Denis am Grab der Bourbonen statt. 

Besonders bemerkenswert ist Cherubinis Verzicht auf Gesangssolisten. Stattdessen stehen allein Chor und Orchester im Mittelpunkt. Diese ungewöhnliche Besetzung verleiht dem Werk eine geschlossene, fast meditative Kraft. 

Schon zu Lebzeiten wurde das Werk hoch geschätzt: Beethoven bezeichnete es als „das vollkommenste Requiem“, das er kenne. Es erklang auch bei Beethovens eigener Trauerfeier im Jahr 1827 und beeindruckt bis heute durch seine klare Struktur, kraftvollen Kontraste und ergreifende Schlichtheit. 

Das Requiem entfaltet seine Wirkung durch große dynamische Spannungen – von leisen, fast schwebenden Klängen bis zu mächtigen Tutti-Passagen. Besonders eindrucksvoll ist die berühmte Dies-irae-Sequenz, in der das Jüngste Gericht musikalisch Gestalt annimmt. 
Im Zusammenspiel von Chor und Orchester entstehen emotionale Klangräume, die Trauer, Hoffnung und Trost gleichermaßen hörbar machen. 

Dieses Konzert bietet ein außergewöhnliches Musikerlebnis: Der ruhige, nachdenkliche Beginn mit Albinonis Adagio geht nahtlos über in die gewaltige Klangwelt von Cherubinis Requiem. 

Die Evangelische Kantorei Lengerich bereitet sich seit Wochen intensiv auf die Aufführung vor. Ein gemeinsames Probenwochenende in Lingen und zusätzliche Probentage ermöglichten es, das Werk in seiner ganzen Tiefe zu erarbeiten. Chor und Orchester freuen sich nun, das Ergebnis ihrer Arbeit dem Publikum zu präsentieren. 

Alle Musikinteressierten sind herzlich eingeladen, diese musikalische Reise zwischen stiller Trauer und überwältigender Hoffnung mitzuerleben – ein Abend, der eindrucksvoll zeigt, wie Musik Trost spenden und zugleich Grenzen von Zeit und Raum überwinden kann. 

Eintrittskarten sind im Vorverkauf bei der Touristeninformation Lengerich (Tel. 05481 / 33-9110, E-Mail: tourist-information@lengerich.de) zum Preis von 15 Euro erhältlich. Kinder und Schüler haben freien Eintritt, an der Abendkasse kostet der Eintritt 17 Euro. 

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Erstellungsdatum: 05.11.2025