Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

Abend der Diakonie: Fundraising – zwischen Strategie und Herz

Wie lassen sich wichtige soziale Projekte auch in Zeiten knapper werdender Kirchensteuern und begrenzter staatlicher Mittel finanzieren? Vor dieser Frage stehen Kirche und Diakonie immer häufiger. Fundraising wird damit zu einem Schlüsselthema für die Zukunft: Dabei geht weit über das reine Sammeln von Spenden hinaus, verbindet Strategie mit Herz und eröffnet neue Perspektiven.

Fundraising bedeutet, Menschen dafür zu gewinnen, eine gute Sache mit Geld, Zeit oder anderen Ressourcen zu unterstützen. Genau darüber diskutierten Gäste und Fachleute beim diesjährigen Abend der Diakonie, den die Diakonie WesT am vergangenen Mittwoch gemeinsam mit den Kirchenkreisen Tecklenburg sowie Steinfurt-Coesfeld-Borken auf Haus Marck ausrichtete. 

Rund 70 Gäste folgten den Impulsen von Susanne Meyer-Lindemann und Frank Ufermann vom Zentrum Drittmittel und Fundraising der Diakonie RWL. Sie zeigten, wie Fundraising als strategischer Prozess verstanden werden kann, der Professionalität, Empathie und Ethik vereint. „Nur wer selbst für sein Projekt brennt, kann andere zum Brennen bringen“, betonte Frank Ufermann. Entscheidend sei, dass Fundraiserinnen und Fundraiser nicht nur Konzepte und Strukturen entwickeln, sondern vor allem Geschichten erzählen, die Menschen berühren. Meyer-Lindemann und Ufermann machten zudem deutlich: Fundraising ist keine Aufgabe einzelner Abteilungen, sondern eine Haltung, die die gesamte Organisation prägt. Pflegefachkräfte, Mitarbeitende in Beratungsstellen, bei der Tafel oder im Fundraising selbst, sie alle tragen die Werte der Organisation nach außen und sind damit Botschafterinnen und Botschafter der Diakonie.

Larissa Nardmann, Referentin für Fundraising bei der Diakonie WesT, führte im Anschluss die Theorie in die Praxis: Sie stellte den Neubau des Frauenhauses in Rheine vor und verdeutlichte anhand dieses Großprojekts, wie Fundraising in der Diakonie WesT praktisch umgesetzt wird, mit allen notwendigen Schritten, Herausforderungen und Chancen. Dabei gab sie den Gästen praxisnahe Tipps: „Ob 50 € oder 50.000 € – jede Unterstützung zählt, sei es eine Spende oder persönliches Engagement. Entscheidend ist, Danke zu sagen, Wirkung sichtbar zu machen und Unterstützerinnen und Unterstützer in guter Erinnerung zu bleiben.

Am Ende des Abends wurde deutlich, dass Fundraising weit mehr als das Einwerben von Geld ist. „Erfolgreiches Fundraising lebt von Herz, Engagement und Wertschätzung. Es verbindet strategisches Denken mit Empathie und Leidenschaft und gelingt nur, wenn eine ganze Organisation gemeinsam dafür einsteht“, fasst Stefan Zimmermann, Vorstand der Diakonie WesT, den Abend zusammen. 

Bericht: Pia Nimz

Zurück