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Zukunftsthemen prägen die Agenda der Finanzsynode des Kirchenkreises Tecklenburg – Wo sollen Prioritäten gesetzt werden?

Zu ihrer Finanzsynode kamen die Delegierten des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg am 2. Dezember in der Gempthalle Lengerich unter Leitung von Superintendent André Ost zusammen. Zu Beginn hielt Pfarrerin Silke Häger (Lengerich) eine Andacht, die mit Liedern auf den Advent einstimmte.

Einblicke in die Finanzentwicklung und Finanzverteilung gab Wilfried Koopmann, stellvertretender Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanz- und Planungsausschusses der Synode. Alle Prognosen sagten weiter sinkende Kirchen-mitgliedszahlen und damit geringere Kirchensteuereinnahmen voraus, berichtete er. Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage könne sich zusätzlich negativ auf die Kirchensteuerentwicklung niederschlagen. Daher seien die Brutto-Kirchensteuereinnahmen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) für 2025, gegenüber dem Vorjahr, bereits um rund 3,5 % reduziert worden. Die erhöhten Trägeranteile für die Kindertagesstätten seien aus den kreiskirchlichen Haushalten nicht mehr zu finanzieren. Es sei darüber hinaus über neue Nutzungsmöglichkeiten der bestehenden Gebäude im Kirchenkreis nachzudenken. Der gesellschaftliche Wandel, der Verlust an Gemeindegliedern und der fehlende Nachwuchs an Pfarrerinnen und Pfarrern erfordere einen Strategie- und Transformationsprozess. 

Der kreiskirchliche Haushalt 2025 umfasst 10,0 Mio. €

Dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden stehen für 2025 Kirchensteuermittel in Höhe von 10,0 Mio. € zur Verfügung. Heike Berling-Hank, Fachbereichsleitung Haushalt und Finanzen im Ev. Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land, informierte die Synodalen über die Haushaltsplanung 2025. „Es wird enger“, meinte sie. Schon jetzt müsse aus Rücklagen in Höhe von 448.083 € nachfinanziert werden. Neben der Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis, der zentralen Verwaltung in Münster und der Superintendentur finanziert der Kirchenkreis mithilfe der Kirchensteuermittel beispielsweise die Arbeit der Diakonie WesT e.V., der 27 Kindertagesstätten im Kindergarten-Verbund, das Schulreferat und die kreiskirchliche Jugendarbeit.

Des Weiteren stellte Jutta Runden, Leiterin des Ev. Kreiskirchenamtes Münster-land/Tecklenburger Land, den Verbandshaushalt der geneinsamen Verwaltung in Münster vor. Die Synodalen nahmen den Verbands-Haushaltsplan für 2024 mit einer Summe von 7.692.215,00 € in Erträgen und Aufwendungen mit großer Mehrheit zur Kenntnis. 

Die schwierige finanzielle Lage des Kindergartenverbunds wurde bei der Vorstellung des Haushalts- und Stellenplans für das Kindergartenjahr 2024/25 deutlich: Der Haushalt weist ein negatives Jahresergebnis in Höhe von 484.750,00 € aus. „Im Rahmen des Kinderbildungsgesetztes (KiBiz NRW) kamen Kostensteigerungen von 9,65 % auf uns zu. Durch die Erhöhung der Trägeranteile entsteht eine Deckungslücke, die in den nächsten Jahren noch größer wird“, berichtete Ralf Evers, Geschäftsführer des Kindergartenverbunds. Der Haushalts- und Stellenplan wurde mehrheitlich angenommen.

Für die Substanzerhaltung des Ev. Kreiskirchenamtes Münsterland/Tecklenburger Land in Münster wurden in den letzten fünf Jahren im Kirchenkreis Tecklenburg 280.000 € in einer Investitionsrücklage angespart. Auf Empfehlung des Kreissynodalvorstands votierten die Synodalen mehrheitlich dafür, weiterhin eine jährliche Summe von 40.000 € im Jahr, befristet auf drei Jahre, im Verbandshaushalt festzuschreiben. Die nicht verbrauchten Mittel werden jeweils der Investitionsrücklage zugeschlagen.

„Kita-Betrieb ist ein Hochrisiko-Geschäft“- Prüfauftrag für eine zukunftsfähige Struktur der Kindertagesstättenarbeit 

Intensiv befassten sich die Synodalen mit dem Thema „Prüfauftrag für eine zukunftsfähige Struktur der Kindertagesstättenarbeit“. Vor einem Jahr hat die Kreissynode die Durchführung eines Prüfauftrages zur Zukunftsfähigkeit der Kindertagesstättenarbeit im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg beschlossen. Die Untersuchung stand unter der Fragestellung: „Unter welcher Organisationsform ist die Kindertagesstätten-Arbeit im Gestaltungsraum I zukunftsfähig?“ Das Ergebnis der Analysephase mit ihren Kernaussagen wurde der Kreissynode bereits im Sommer vorgestellt. Im weiteren Verlauf hat sich die kirchenkreisübergreifende Projektgruppe darauf verständigt, aus mehreren Handlungsmöglichkeiten die Option zur Bildung eines gemeinsamen Kita-Trägers über alle drei Kirchenkreise im Gestaltungsraum näher zu prüfen. Zudem wurde das Modell einer gemeinsam getragenen gGmbH in den Blick genommen. Nach ausgiebiger Diskussion nahm die Synode das Eckpunktepapier der Kita-Strategiegruppe mehrheitlich zur Kenntnis. Sie beauftragt den Kreissynodalvorstand in Abstimmung mit den Kreissynodalvorständen der beiden Nachbarkirchenkreise im Gestaltungsraum I den weiteren Klärungsweg zu gestalten. Ein Zwischenbericht wird der Kreissynode vorgelegt. Ein konkret ausgestaltetes neues Trägermodell bedarf zur Umsetzung der Zustimmung durch die Kreissynode. Vertreterinnen und Vertreter der Mitarbeitervertretungen der Kitas und des Verbands der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg machten im Rahmen der Synode auf die Risiken einer gGmbH-Gründung aufmerksam und wiesen auf die Mitarbeiterrechte hin. „Wir begrüßen den Beschluss zur intensiven Prüfung und bieten ausdrücklich unsere Mitarbeit an,“ unterstrich Kerstin Bothner, die Vorsitzende der MAV des Kita-Verbunds.   

Zwischenbericht zur Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises 

Lara Sielaff, Soziologin und Mitarbeitende aus der Erwachsenenbildung präsentierte den Synodalen die Ergebnisse der Umfrage „Wozu Kirche?“. Die Umfrage fand im Rahmen der Zukunftswerkstatt des Kirchenkreises statt. Eröffnet wurde die Zukunftswerkstatt in der Sommersynode im Juni 2024. Vor dem Hintergrund der knapper werdenden Finanzmittel befasst sich ein sogenanntes „Dreamteam“ seit September 2024 in einem inhaltlichen Abstimmungsprozess in den kommenden Monaten bis zur Sommersynode am 30. Juni 2025 mit Zukunftsfragen wie „Was macht das Profil des Kirchenkreises aus? Was wollen wir zukünftig stärken? Was müssen wir reduzieren oder lassen?“ Die Zukunftswerkstatt wird von Dr. Hubertus von Stein von der Unternehmensberatung xpand begleitet. Parallel zum „Dreamteam“ ist im September 2024 auch das sogenannte „Fokusteam“ gestartet. Es befasst sich mit den finanziellen Möglichkeiten des Kirchenkreises. Synodalassessor Jörg Oberbeckmann informierte die Synodalen über den derzeitigen Stand der Beratungen im Fokusteam. Die beiden Spuren arbeiten zunächst getrennt, bis sie dann in zwei gemein-samen Terminen Anfang Februar und März zusammenfinden und einen gemeinsamen Vorschlag für die Sommersynode 2025 entwickeln.

Nominierungsausschuss neu gewählt

Die Synode wählte folgende Personen in den Nominierungsausschuss, der sich mit der Besetzung der kreiskirchlichen Gremien befasst: Region West: Pfarrerin Claudia Raneberg (Rheine Jakobi), Sönke Delarue (Neuenkirchen-Wettringen), Region Mitte-Nordwest: Pfarrerin Judith Schäfer (Ibbenbüren), Jutta Krauße (Mettingen), Region Mitte Nordost: Pfarrer Iven Benck (Lotte), Elke Klar (Tecklenburg), Region Süd: Pfarrerin Dörthe Philipps (Ladbergen), Pfarrerin Sigrid Holtgrave (Lengerich). Synodale Dienste: Dirk Schoppmeier.

Bericht: Christine Fernkorn

 

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