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Viele neue Ideen im Köcher - Interview mit Pfarrer Dirk Heckmann

Pfarrer Dirk Heckmann hat seit dem 1. Januar 2025 in der Kirchengemeinde Lengerich Vertretungstätigkeiten im Rahmen der vakanten Pfarrstelle von Pfarrer i.R. Harald Klöpper übernommen. Darüber hinaus ist er in der Gemeinde Lienen in der Konfiarbeit eingeplant. Der 61-jährige leitete zuletzt die Bildungsarbeit des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.

Er wurde in Bochum geboren, wuchs aber in Dülmen-Welte auf, ist also ein Münsterländer. Schon einige Jahre gehört er zum Team der Sprecher*innen der “Augenblick mal“- Kurzandachten bei Radio RST. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn führte ein Interview mit ihm. 

Auf was freuen Sie sich im Blick auf Ihre neuen Aufgaben in der Kirchengemeinde Lengerich?

Dass ich viele Menschen kennenlerne, die in der Gemeindearbeit engagiert sind. Das erlebe ich gerade. In Lengerich spüre ich eine große ökumenische Offenheit. Im Rahmen der Ökumenischen Bibelabende haben wir uns mit den Wundern Jesu im Johannesevangelium befasst. Am 28. Januar stellte Pfarrer Peter Kossen die Geschichte der Hochzeit zu Kana in den Mittelpunkt. Den Abend am 30. Januar habe ich mit dem Thema „Hellsichtig werden“ gestaltet. Es ging darum, dass wir die Augen öffnen für Prozesse in der Gesellschaft. Wir erleben zurzeit einen deutlichen Rechtsruck und haben als Kirche etwas dazu zu sagen. Wir sollten als Christinnen und Christen Werte wie Offenheit und Akzeptanz des anderen leben. Menschen mit Fluchterfahrungen sind bedroht. Es gilt, einen Blick dafür zu entwickeln, was zu tun ist.  

In welchen Bereichen bringen Sie Erfahrungen mit? 

Ich habe im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken die Bildungsarbeit geleitet. In der Familienbildung war ich als Hauptamtlicher Pädagogischer Mitarbeiter tätig. Einer meiner Schwerpunkte war die Pilgerarbeit. Davor habe ich im Kirchenkreis Unna jedes Jahr Vater-Kind-Zeltlager initiiert. Da kamen dann 400-500 Leute. Es gab welche, die haben mehrere Jahre an den Wochenenden teilgenommen, manche über zehn Jahre hinweg.     

Haben Sie schon neue Ideen entwickelt, die Sie gerne umsetzen möchten?

Am 4. Oktober plane ich zum Erntedankfest ein Familienpilgern mit dem CVJM Lengerich. Zum Abschluss des Pilgerns feiern wir ein Gemeinschaftsmahl in der Hohner Kirche. Wie am Tisch Luthers werden dort Tischreden gehalten, um über die Zeit der Reformation zu informieren. Für die Kirchengemeinde Lienen habe ich auf Basis meiner familienpädagogischen Erfahrungen ein Konzept entwickelt, um Väter und Mütter in die Konfiarbeit einzubinden. Unter dem Titel „Zeitreise in die Reformationszeit“ werden wir eine Konfifreizeit machen, in der wir in die Zeit Luthers eintauchen, z.B. indem wir kochen wie im Mittelalter. Aus meiner Sicht erreichen wir über Bildungsangebote auch Menschen, die der Kirche fernstehen. So ermöglichen wir einen neuen Weg zur Kirche. 

Haben Sie Familie? 

Ich bin mit Dr. Heike Plaß, der Erwachsenenbildungsreferentin im Kirchenkreis Münster, verheiratet. Wir haben zwei Kinder.

Was sind Ihre Hobbies?

Meine Hobbies kann ich gut mit der Arbeit verbinden. Ich fotografiere gerne auf Pilgertouren, auch für Ausstellungen über das Pilgern. Ich mache gerne Kunst. Ein schönes Format, das ich mit meiner Frau zusammen entwickelt habe, ist das Atelier in der Kirche. Da arbeiten wir fünf Tage kreativ im sakralen Raum zu einem biblischen Thema. Im Jahr 2019 haben wir zusammen Pfarrer i.R. Norbert Ammermann, dem Kulturbeauftragten des Kirchenkreises Tecklenburg, in der Hohner Kirche zum Thema „Wo Gerechtigkeit und Friede sich küssen.“ (Ps. 85,11) gearbeitet. 2021 war das „Mahl der Völker“ nach Jesaja 25,6-8 unser Thema in Kloster Bentlage. Kreative Prozesse im spirituellen Raum, begleitet von Kurzvorträgen zu Bibel und Kunstgeschichte, in einer Gemeinschaft von Künstler:innen - da weht der Heilige Geist.

 

 

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Erstellungsdatum: 10.02.2025