Rund um den Sonntag Trinitatis wird traditionell ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Partnerschaft eine besondere Rolle spielt. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Hoffnung den Hoffnungslosen, Licht in der Dunkelheit“. In der evangelischen Kirche in Westerkappeln-Velpe trafen sich am 24. Mai 2024 über dreißig Christinnen und Christen zu einem der regelmäßigen „Satt und Selig“-Gottesdienste. Sie wurden mit einer alkoholfreien Variante des in Namibia beliebten Drinks „Rock Shandy“ begrüßt.
In der Kirche hieß Franziska Strübbe die Besucher willkommen und stellte drei Mitmach-Angebote vor. Ein Video mit dem Lied „The Blessing Namibia“ der Gruppe „Collective Singers“ motivierte zum eigenen Gesang. Zudem konnten sich die Gäste für das „Bibel-Teilen“ entscheiden. Mit André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, beschäftigten sich die Teilnehmer mit einer Stelle aus der Bergpredigt. Die Bibelworte regten dazu an, eigene Handlungsimpulse zu finden.
Im Martin-Niemöller-Haus bastelten Kinder Solarlampen, die mit Sand, bunten Glitzersteinen und Gestrüpp an eine afrikanische Landschaft erinnerten. Annette Salomo übte mit einem kleinen Chor vier Lieder ein, die später den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes bildeten. Diesen eröffnete Olaf Maeder, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln, mit dem Psalm 27 und einem Gebet. Nach dem Lied „Waar die Gees van die Here is“, gesungen in Afrikaans und Deutsch, griff er in seiner Predigt den Bibeltext „Ihr seid das Licht der Welt“ aus dem Matthäusevangelium auf und schuf Bezüge zur heutigen Lebenswirklichkeit. „Geht sorgfältig miteinander um und liebt einander“, gab er den Zuhörern mit auf den Weg.
Auch in der Partnerschaft mit Otjiwarongo gelte es, Solidarität zu zeigen, das eigene Ich hintenan zu stellen und die Welt gemeinsam zu gestalten. Er hatte eine Lampe aus Südafrika mitgebracht, die dort von Frauen in einem Projekt hergestellt werden. So wie die Sonne die Lampe mit Energie auflade, dringe Gottes Geist in die Menschen ein, stellte Maeder fest. Mit dessen Kraft könnten sie ihren Nächsten Gutes zukommen lassen. „Seid mutig, lasst euer Licht leuchten“ sagte Olaf Maeder. Jeder könne sich in die Gemeinschaft mit dem einbringen, was er könne, das sei immer genug, erklärte er.
„Unsere Verbundenheit mit der evangelisch-lutherischen Kirche in Namibia und dem Kirchenkreis Otjiwarongo ist seit über 40 Jahren ein Leuchtturm unserer Arbeit in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel“, betonte André Ost. Diese Partnerschaft müsse gepflegt werden. Er dankte daher Annette Salomo, die über zwanzig Jahre das Partnerschaftskomitee leitete, sehr herzlich für ihr Engagement. Dass Melanie Wehmeier den Vorsitz ab jetzt mit ebensolcher Leidenschaft ausfüllen wird, freue ihn sehr, so André Ost. Sie wirkt bereits seit 2015 mit großer Einsatzbereitschaft im Partnerschaftskomitee mit. Im Juli 2024 wird sie zum fünften Mal nach Namibia reisen. „Es ist wichtig, dass die Arbeit weitergeht“, hob André Ost hervor und überreichte beiden Aktiven als Dank Geschenke.
In den Fürbitten dankte Olaf Maeder den vielen Menschen, die für eine bessere Welt kämpfen und betete für alle, die auf der Schattenseite des Lebens stehen oder einsam sind. Die Gemeinde zog mit dem Lied „We are marching in the light of God“ hinüber ins Martin-Niemöller-Haus. Dort klang der Abend mit einem Fingerfood-Buffet, Getränken und netten Gesprächen fröhlich aus. Die Teilnehmer konnten anschließend gemäß dem Motto der Feier „satt und selig“ nach Hause gehen.
Text: Brigitte Striehn