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Kirchenkreis Tecklenburg hat jetzt einen Pool von Multiplikatorinnen, der fachlich qualifiziert ist - Vier Mitarbeitende des Kindergarten-Verbunds bekommen Zertifikate verliehen

Im Rahmen einer Feierstunde wurden den Einrichtungsleitungen Lena Sander (Regenbogen-Kindergarten Lienen), Alexandra Remke (Familien-Zentrum Arche Noah Mettingen) und Eugenia Jeske (Familienzentrum Noah-Kindergarten Lotte) jetzt ihre Zertifikate als Multiplikatorinnen für den Bereich Prävention sexualisierter Gewalt von Superintendent André Ost und Simone Mannefeld, stellvertretende Geschäftsführerin im Kindergarten-Verbund des Kirchenkreises, verliehen.

Carla Zachey, Fachberaterin im Kiga-Verbund, hat die Qualifikation ebenfalls erfolgreich abgeschlossen, konnte an der Veranstaltung jedoch aus Termingründen nicht teilnehmen. 

Die Prävention von sexualisierter Gewalt und der Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung sind wichtige Themen für den Kirchenkreis. Dafür bildet die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) Mitarbeitende in einer mehrtägigen Schulung unter dem Titel „Hinschauen – Helfen-Handeln“ aus. Nachdem schon im November 2024 fünf Mitarbeitende des Kirchenkreises die Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen hatten, bekamen nun vier weitere ihre Zertifikate verliehen. 

„Es ist wichtig, dass das Thema Prävention einen vorrangigen Platz in unserem Kirchenkreis hat“, unterstrich Superintendent André Ost. Wie notwendig es ist, im Bereich Prävention sexualisierte Gewalt gut aufgestellt zu sein, zeigen aktuelle Verdachtsfälle aus dem kirchlichen Bereich, die im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen. 

„Wir haben das Multiplikator*innen-System jetzt im Kindergarten-Verbund integriert“, berichtete der Superintendent. Dies sei dem besonderen Engagement der pädagogischen Geschäftsführerin Simone Mannefeld zu verdanken. „Ich bin froh, dass wir mit der heutigen Zertifikatsverleihung einen ganzen Pool an Mitarbeitenden haben, der fachlich geschult ist“, betonte er. Der Verbund plant ab dem Kindergarten-Jahr 2025/26, ein modularer Multiplikator*innen-System umzusetzen. Simone Mannefeld, selbst ausgebildete Multiplikatorin, erläutert dazu: „Da das Thema Prävention sehr komplex ist, habe ich mich regelmäßig mit weiteren Multiplikatorinnen aus meinem Kurs getroffen, um auf Grundlage des EKD-Schulungsmaterials eine Modulfortbildung für pädagogische Fachkräfte, nicht pädagogische Fachkräfte (Alltagshelfer, Hauswirtschaftskräfte, Hausmeister, etc.), Leitungen und Auszubildende zu entwickeln. Vor allem Auszubildende bekommen in ihrer Ausbildung wenig Input zum Thema und sind bei einem möglichen Vorfall unsicher und handlungsunfähig. In den Modulen werden Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Einrichtungen des Verbundes zusammenkommen.“ Sie dankte Superintendent Ost und den Mitarbeitenden im Projekt für ihre Unterstützung. „Das Thema Prävention ist jetzt durch das modulare Schulungs-System in allen Einrichtungen des Kiga-Verbunds präsent“, berichtete sie. 

„Wir haben hier im Kirchenkreis inzwischen eine gute Schutzkonzeptabdeckung. Die Dinge müssen aber auch gelebt werden“, betonte Viola Langenberger, Präventionsfachkraft im Kirchenkreis Tecklenburg, im Rahmen der Feierstunde. Zum Kinderschutz gehöre aus ihrer Sicht das Empowerment. Kinder sollten stark gemacht werden, sich für ihre Rechte einzusetzen und Grenzen zu setzen. Täter nähmen meist weniger selbstbewusste Kinder in den Blick. „Großartig, dass wir mit Ihnen im Kindergarten-Verbund so weit sind“ sagte sie anerkennend. Simone Mannefeld pflichtete ihr bei: „Es ist wichtig, dass wir in den Kita-Teams eine Kultur des gegenseitigen Vertrauens, aber auch der Fehlerkultur entwickeln. Das wollen wir mit Fortbildungen und Fachtagen umsetzen.“ 

Bei Kaffee und Kuchen berichteten die Teilnehmenden aus ihrer Schulung. “Ich denke, sie war anspruchsvoll“, so Alexandra Remke. „Uns wurden Handlungsmöglichkeiten als Multiplikatorinnen vermittelt. Ich freue mich jetzt auf die neuen Aufgaben“. Eugenia Jeske ergänzte: „Wir hatten langjährige Mitarbeitende und junge Kolleg*innen mit dabei. Insgesamt haben 14 Personen an der landeskirchlichen Multiplikator*innen-Ausbildung teilgenommen.“ Lena Sander berichtete: „Ich hatte weniger Vorwissen als die anderen und hatte teilweise etwas Anderes erwartet.“ Die Ausbildung erfolgt nach dem EKD-weiten Schulungskonzept „Hinschauen – Helfen – Handeln“. André Ost meinte abschließend: „Die Präventionsarbeit wird eine Daueraufgabe für unsere Kirche sein und im Fluss bleiben.“

Bericht: Christine Fernkorn

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