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Diakonisches Werk im Kirchenkreis Tecklenburg auf gutem, stabilem Kurs

„Viele Menschen haben heute das Gefühl, nicht gehört zu werden. Sie fühlen sich an den Rand gedrängt in einer immer unübersichtlicheren Welt, in der das Tempo steigt und Gerechtigkeit auf der Strecke zu bleiben droht“, betonte Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Tecklenburg, im Rahmen der Mitgliederversammlung. „Doch jede Lebensgeschichte hat das Recht, gehört zu werden“, unterstrich er.

Das Motto des Jahresberichts 2018 der Diakonie heißt „Unerhört“ und bezieht sich auf die bundesweite Kampagne der Diakonie Deutschland. „Die Kampagne will wachrütteln und zugleich aufzeigen, dass die Diakonie zuhört, Lösungen bereithält und für eine offene und vielfältige Gesellschaft eintritt“, so Zimmermann weiter. Eröffnet wurde die Mitgliederversammlung in der Jugendbildungsstätte Tecklenburg mit einer Andacht von Pfarrerin Elke Böhne, Mitglied des Verwaltungsrats, in der sie Bezug auf das Kirchentagsmotto „Was für ein Vertrauen“ nahm.

Wirtschaftlich stabil aufgestellt

„Wirtschaftlich sind wir sehr stabil aufgestellt“ freute sich der geschäftsführende Vorstand. Ausdrücklich dankte er allen Mitarbeitenden, den Kirchengemeinden und Sammlerinnen der Sommersammlung für ihre Unterstützung. In den letzten 16 Jahren hätten sich Umsatz und die Mitarbeitendenzahl im Diakonischen Werk im Kirchenkreis Tecklenburg e.V. verdoppelt. Die Diakonie befinde sich in einem permanenten Anpassungsprozess. In der ambulanten Pflege gebe es massive personelle und strukturelle Herausforderungen, berichtete er. Seit der Einführung der Pflegegrade sei eine Steigerung der Leistungsbezieher zu beobachten. Die Diakonie versuche, da nachzusteuern. Ein neues, wichtiges Angebot biete die im März 2019 eröffnete Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rheine. Sie ergänzt das Angebot des Frauenhauses und der Fachberatung für Frauen. „Das ist etwas Besonderes, andere Diakonischen Werke haben solch ein breites Angebot in diesem Bereich nicht“, informierte der Geschäftsführer die Mitglieder.

Personeller Wechsel

Er dankte Heinrich Ahlers-Kremer, dem Leiter der Suchtberatungsstelle, für sein langjähriges Engagement: „Mit besonderer Liebe haben Sie viel für diese Menschen geleistet“ dankte Stefan Zimmermann dem Sozialpädagogen, der im Juli 2019 in den Ruhestand verabschiedet wird. Er habe die Suchtberatung zu einem Kompetenzzentrum entwickelt. Die Nachfolge in der Leitung tritt Ulla Voß-Joubert an. Auch Friedrich Thoss, der Leiter des Beratungszentrums Lengerich, wechselt in den Ruhestand. „Friedrich Thoss und Heinrich Ahlers-Kremer sind ganz besonders die Motoren des Zusammenwachsens im Beratungszentrum“ betonte Zimmermann.

Die erfüllende Seite des Pflegeberufs wahrnehmen

„Wir sollten in der Pflegedebatte nicht immer nur das Negative hervorheben, sondern auch die positiven Seiten eines erfüllenden Berufs hervorheben. Nur mit motivierenden Botschaften wird es uns gelingen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern“, so Stefan Zimmermann. Beispielhaft zeigte er ein You tube-Video des Bayerischen Rundfunks, in dem ein Redakteur in die Rolle eines Altenpflegers schlüpft und erlebt, wie bereichernd die Begegnung mit den Senioren sein kann.

Erfreuliches Jahresergebnis 2018

„Wir blicken auf ein erfreuliches Jahresergebnis zurück“, freute sich Superintendent André Ost, Vorsitzender des Verwaltungsrats. Dies lasse sich nicht nur an den wirtschaftlichen Kennzahlen ablesen, sondern an der Anzahl der Mitarbeitenden und der Vielfalt der Angebote des Diakonischen Werks. Im Mai sei der Verwaltungsrat gemeinsam mit dem Vorstand zu einem Perspektiv-Workshop „Zukunftstag Diakonie 2030“ zusammengekommen. Mit Unterstützung der Unternehmensberatung „Contec“ seien die Stärken und Schwächen des Werks analysiert worden. Die Diakonie könne mit einer guten Verankerung in der Region und dem Kirchenkreis punkten. „Wir haben ein vielfältiges und differenziertes Leistungsangebot, eine gute Leitung, eine solide Finanzlage und transparente Strukturen. Auch ein gutes Betriebsklima und motivierte Beschäftigte zeichneten die Diakonie aus.

Zukünftige Herausforderungen

„Doch trotz guter Verankerung in der Region ist die Angebotsstruktur nicht in allen Regionen des Kirchenkreises vertreten“, führte Ost aus. Wirtschaftlich sei die Diakonie stark vom Kernarbeitsfeld ambulante Pflege abhängig. Eine weitere Schwäche sei, dass manche Bereiche von der Kirchen-steuerzuwendung des Kirchenkreises abhängig seien und unklar sei, wie stabil diese zukünftig seien. Herausforderungen der kommenden Jahre seien die Fachkräftegewinnung und -bindung, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie die strukturellen Herausforderungen in der eigenen Organisation.

Amtszeit theologischer Vorstand

Pfarrer Jürgen Nass, theologischer Vorstand des Diakonischen Werks, geht Ende Februar 2020 in den Ruhestand. Damit beendet er seine Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge. André Ost informierte die Mitglieder darüber, dass er angeboten habe, auch über den Ruhestand hinaus übergangsweise noch für eine weitere Zeit für das Vorstandsamt zur Verfügung zu stehen. Er dankte Jürgen Nass für die Bereitschaft. In diesem Zusammenhang dankte der Vorsitzende des Verwaltungsrats auch für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Vorstand.

 

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