Festlich eröffnete ein Vorspiel mit Trompete und Orgel den Gottesdienst. „Mit dem Wochenspruch sind wir eingeladen zum ‚Großen Gastmahl‘, mit dem wir heute auch den 75. Geburtstag der Friedenskirche feiern“, begrüßte Presbyteriumsvositzender Sönke Delarue die Gemeinde. Am 18. Juni 2025 ist die Kirche 75 Jahre alt geworden.
Per Video übermittelte Karen Georgia A. Thompson, die Präsidentin der UCC (United Church of Christ), einer Partnerkirche der EKvW, Grüße zum Jubiläum der Friedenskirche. Sie wünschte der Gemeinde alles Gute für ihren wichtigen Dienst der Verkündigung und gratulierte Pfarrerin Gesine Schauerte zu ihrer Einführung. „Diese Friedenskirche ist für uns ein Geschenk gewesen in Zeiten des Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Friedenskirche ist eine sogenannte ‚Bartning-Notkirche‘. Sie wurde 1950 im Rahmen des Kirchbauprogramms vom Architekten Otto Bartning entwickelt“, berichtete Gesine Schauerte. Ziel des Programmes war es damals, den Mangel an Gotteshäusern schnell und einfach zu beseitigen.
Sönke Delarue begrüßte die Vertreter der Ökumene, Pastoralreferentin Anja Raschke von der Nachbargemeinde St. Petronilla Wettringen und Diakon Bernhard Rathmer. Auch Bürgermeister Bertold Bültgerds (Wettringen), seinen Amtskollegen Wilfried Brüning (Neuenkirchen) und Vertreter der örtlichen Vereine waren zu Gast, ebenso wie der frühere Gemeindepfarrer Dietrich Wulf und seine Frau Carmen. Besonders freute sich Sönke Delarue über den Besuch von Pfarrer Andreas Finke, der früher als Pfarrer im Entsendungsdienst in Wettringen tätig war. Pfarrerin Gesine Schauerte begrüßte die Kinder: „Einmal im Monat feiert ihr Kindergottesdienst mit Nicole Renkert, Mareile Kellner-Eichstädt und Tanja Lansmann. In diesem Gottesdienst seid ihr mittendrin!“ Und das waren sie dann auch. Sie saßen vorne auf den Altarstufen und gestalteten die Predigt mit.
„Heute gibt es etwas Besonderes zu feiern, etwas Neues, auch wenn es sich für die Gemeinde vielleicht gar nicht mehr so neu anfühlt: Eine neue Pfarrerin!“, freute sich Superintendent André Ost. Mit Wirkung vom 15. Juni sei Dr. Gesine Schauerte zur Gemeindepfarrerin bestellt worden. „Mit der heutigen Amtseinführung greifen Vergangenheit und Zukunft, dankbare Erinnerung und erhoffte Zukunft eurer Gemeinde festlich ineinander“, betonte er. Er segnete Gesine Schauerte für ihren Dienst.
Kreiskantor KMD Christian Schauerte animierte die Besucher am E-Piano zum Mitsingen, Mitklatschen und zur Bewegung. Die Kinder unterstützten Christian Schauerte beim Kyrie-Lied mit Tischglocken und hatten sichtlich Spaß dabei. Für die Predigt von Gesine Schauerte über das große Festmahl (Lukas 14,16-24) hatten Mitarbeitende und Kinder einen Tisch im Altarraum vorbereitet. Lauter „Kinder-Köstlichkeiten“ gab es dort: Weintrauben mit Käse, Gummibärchen und Leberwurst. „Jesus lädt alle zu einem großen Festmahl ein, doch leider haben alle ihre Gründe, ihm abzusagen“, so Gesine Schauerte. Die Entschuldigungen seien sei sehr triftig und nachvollziehbar. Der Gastgeber wird darüber aber zornig und sagt zu seinem Helfer: „Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Blinden und Lahmen herein...“. Greifbar wird dieses Gleichnis, als die Kinder in der Friedenskirche ihre Snacks an die Gottesdienstbesucher verteilen. „Gott lädt uns alle ein. Er traut uns Menschen zu, dass es gut werden kann, wenn wir ihm folgen und Gemeinschaft feiern“, unterstrich Gesine Schauerte.
Auf Papier-Friedenstauben konnten die Gottesdienst-Besucher ihre Fürbitten notieren. „Haltet sie fest“, meinte Gesine Schauerte, „und behaltet sie im Herzen“. Die zum Schluss des Gottesdienstes eingesammelte Kollekte ist für die Erhaltung der Friedenskirche vorgesehen. Emotional und eindrücklich sang Gesine Jost-Hölscher mit Begleitung von Christian Schauerte zum Abschluss das Lied „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg. Bei bestem Sommerwetter hatten die Gemeindeglieder danach am kalten Büfett und am Grill im Garten ausreichend Gelegenheit, sich über die Impulse aus dem Gottesdienst auszutauschen.
Bericht: Christine Fernkorn