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„Es macht einfach Spaß“ - 25. Westerkappelner Gospelworkshop begeistert 80 Teilnehmende

Wenn Judy Bailey und ihr Team am Start sind, ist Stimmung garantiert. Das war vor vier Jahren so, als sie den Westerkappelner Gospelworkshop leitete, und es trifft auch auf die 25. Auflage des beliebten Events am letzten Februar-Wochenende zu.

Die international bekannte Gospelsängerin mit Wurzeln auf Barbados und Wohnort im niederrheinischen Alpen war mit Ehemann Patrick Depuhl, Sohn Noah Tendai sowie Leroy Johnson, Anne Mosters, Miguel Altamar und Thilo Speckmann vor Ort und machte Stimmung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus.

80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich gerne mitreißen, erarbeiteten mit den Profis ein Programm, das sie am späten Sonntagnachmittag in der Stadtkirche aufführten. Im Chorraum gab nicht nur der XXL-Chor sein Bestes, auch Solistinnen und Solisten und Rapper Noah zeigten, was sie drauf hatten.

Die Workshop-Gemeinschaft ist eine besondere, die nicht nur Fans in Westerkappeln und den Nachbargemeinden genießen, sondern auch Menschen, die von weither kommen. Klaus und Hilla Bories-Osdiek zum Beispiel sind mit dem Wohnmobil aus der Eifel angereist. Warum sie die 280 Kilometer lange Fahrt auf sich genommen haben, wird schnell deutlich.   „Man trifft nur positive Menschen, es gibt keine unangenehmen Gefühle“, bringt es der 72-Jährige auf den Punkt. Und er macht unmissverständlich deutlich: „Darauf will ich nicht verzichten“. Weder die Tour noch die Übernachtung im Wohnmobil schrecken das Paar, denn von der Wärme, die während des gemeinsamen Singens entstehe, zehre man in einer kalten Februarnacht auf dem Stellplatz am Freibad, sagt der Senior, auf dessen Shirt in Wörtern und Piktogrammen seine Devise „Eat, sleep, sing, repeat“ prangt.

Wärme und Wohlgefühl, so sehen es nicht nur die Bories-Osdieks, sondern auch Frauen und Männer aus dem Ort. Wie Carina Bittner, die von der Premiere im Jahr 1998 bis zur Auflage zum 25-jährigen Jubiläum an allen Gospelworkshops teilgenommen hat und diese während der Corona-Zeit schmerzlich vermisst hat. „Es macht einfach Spaß“, sagt die Westerkappelnerin und meint nicht nur das gemeinsame Singen, sondern auch den Austausch mit den vielen Gleichgesinnten. Edelgard Steer ist ebenfalls eine rührige Teilnehmerin und genießt die „Zeit für mich“, auf die sie sich ganz einlässt. Beeindruckt ist sie vor allem, dass es einem so jungen Menschen wie Noah Tendai gelinge, seinen Glauben in Worte zu fassen und auch die jüngere Generation anzusprechen.

Der junge Mann, von dem Steer spricht, ist 17 Jahre alt und Rapper. Mit Anne Mosters, die im vergangenen Jahr Teilnehmerin bei „The Voice of Germany“ war, gelingt es ihm scheinbar mühelos, den älteren Generationen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus nicht nur Einblick in ihre Welt und ihre Kunst zu geben, sondern sie mitzureißen und vielleicht auch zu bezaubern.

Bailey und ihr Team sowie die Sängerinnen und Sänger haben ein strammes und vor allem abwechslungsreiches Programm vor sich, als sie sich am Freitagabend nach der ersten Wiedersehensfreude ans Werk machen. Rund Dreiviertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien Wiederholungstäter, weiß Julian Niederwahrenbrock, der den Workshop mit Unterstützung der Pop-Kantorei „Unisono“ zum ersten Mal federführend organisiert hat. Über diese „Alteingesessenen“ freut sich der Popkantor genauso wie über das Ehepaar Bories-Osdiek und die anderen „Neuen“. Die gesamte Gemeinschaft ist viele Stunden lang mit unglaublich viel Lebensfreude und Spaß bei der Sache, wiederholt – wenn notwendig – unermüdlich dieselben Takte, bis Bailey und ihr Team zufrieden sind. Da wird nicht nur gesungen, erzählt und gelacht, sondern auch zu den englischen und deutschen Songs über Zusammenkommen, Zusammenhalt und Zuversicht geklatscht und getanzt.

Besser könnte die Stimmung kaum sein, das ist in der Jubiläumsauflage nicht anders als in allen anderen Westerkappelner Gospelworkshops, mit denen die evangelische Kirchengemeinde weit über den Ort hinaus bekannt geworden ist. Gute Laune, tolle Texte und mitreißende Musik sind auch die richtige Basis für das ebenso klang- wie stimmungsvolle Abschlusskonzert am Sonntag in der Stadtkirche.

Text: Dietlind Ellerich

 

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