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Als Teil der jungen, innovativen Pfarrerschaft die Zukunft mitgestalten - Judith Schäfer in Pfarrstelle eingeführt

Der Start war nicht ganz einfach.“ Kurz und bündig beschrieb Pfarrer Jörg Zweihoff in seiner Begrüßung am ersten Julisonntag anlässlich der offiziellen Amtseinführung von Pfarrerin Judith Schäfer im Rahmen eines Festgottesdienstes auf der Wiese vor der Laggenbecker Johanneskirche, was die ersten Monate der neuen Pfarrerin prägte.

Viele Gemeindemitglieder waren an diesem Tag bei zunächst recht schönem Wetter zur Kirche gekommen, um Judith Schäfer persönlich willkommen zu heißen – natürlich immer noch unter Beachtung der nötigen Corona-Schutzmaßnahmen.

„Jetzt kommt das Ganze zu einem guten Abschluss“, befand Jörg Zweihoff, nachdem er zuvor festgestellt hatte, dass er zwar schon viele Gottesdienste in Laggenbeck gefeiert habe, aber noch nie draußen im Pfarrgarten. Auch Superintendent André Ost fand, dass es durchaus eine lange Zeit gewesen sei bis Judith Schäfer am 1. Juli offiziell ihre Pfarrstelle im dritten Bezirk der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren habe antreten können: „Nun ist es endlich geschafft, wir sind am Ziel!… Jetzt sind Sie Pfarrerin unserer Kirche in einer ordentlichen Pfarrstelle.“

Zunächst musste Judith Schäfer – nach ihrem Dienstantritt in der Johannesgemeinde Laggenbeck im November vergangenen Jahres – nämlich ihre Zeit als Pfarrerin im Probedienst, den sie in der Lukasgemeinde Münster begonnen hatte, abschließen. Durch Corona verzögerte sich jedoch ihre anschließende Ordination zur Pfarrerin, und auch die offizielle Amtseinführung ließ auf sich warten. Das bedeutete auch: Hochzeiten, Beerdigungen, Gottesdienste und Konfirmationen abzuhalten war Judith Schäfer zwar möglich, doch letztlich verantwortlich (sprich: unterschriftenberechtigt) war immer noch Pfarrer Reinhard Lohmeyer als vormaliger Verwalter der Laggenbecker Pfarrstelle.

Dazu kam die Schwierigkeit, ein Amt in einer Gemeinde anzutreten, die der neuen Pfarrerin weitgehend fremd war und die sie durch die coronabedingten Einschränkungen auch nicht so schnell kennenzulernen vermochte, wie dies sonst der Fall gewesen wäre. Doch Judith Schäfer machte das Beste aus der herausfordernden Situation, und da sie zum Einen über eine fröhliche und optimistische Grundhaltung verfügt und zum Anderen mit neuen Techniken und Möglichkeiten bestens vertraut ist, setzte sie schon bald neue Formen der kirchlichen Arbeit um: Zoom-Andachten und digitale Gottesdienste (für Kinder hatte sie mit dieser Form von Gottesdiensten bereits in Münster angefangen) prägten von Anfang an ihre Tätigkeit.

Gerade dieser kreative und flexible Umgang, „die Bereitschaft zu Beweglichkeit und Veränderung“ wusste auch Superintendent André Ost in seiner Ansprache zur Amtseinführung zu loben. Die Zukunft der Kirche werde sich in den nächsten Jahren verändern, so Ost, und Judith Schäfer als Teil einer jungen, innovativen Pfarrerschaft werde diese Zukunft mitgestalten. „Das ist die Aufgabe unserer Verkündigung – nicht immer leicht“, wie damals bei Paulus, erklärte der Superintendent. Man müsse auf die Menschen zugehen, ihr Interesse wecken, auch mit neuen Formen, und „Judith Schäfer hat Lust daran.“

Endlich ankommen, endlich einen festen Ort haben, von dem aus man dann ins Neue, Unbekannte starten kann, das ist Judith Schäfer wichtig. In einer sehr lebendigen Predigt, für die sie sich die eher unbekannte Geschichte von Petrus und dem Hauptmann Cornelius ausgesucht hatte, machte sie deutlich, dass man nicht immer nur am Althergebrachten festhalten, sondern durchaus auch alte Wege aufbrechen und Grenzen sprengen solle. „Wir sind aufgefordert, loszugehen, auf den Anderen zuzugehen“, so die Pfarrerin. Das erfordere Mut, sei der ungewisse Weg doch der Preis der Freiheit. Doch letztlich sei es eine einladende Gemeinschaft, in der Jeder seinen Platz habe.

Auf die Menschen zugehen, ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen, das konnte Judith Schäfer im Anschluss an den gut besuchten Gottesdienst bei Eis und kühlen Getränken auf dem Kirchengelände. Auch einige Grußworte wurden in diesem lockeren Rahmen noch gesprochen – bis schließlich das Wetter umschlug und das fröhliche Miteinander, das viele Gemeindemitglieder in den letzten Monaten so vermisst hatten, vorzeitig beendete.                       

Text: Claudia Ludewig

 

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