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Von kleinen Wundern in trüben Zeiten - Christen in Rheine feierten am Pfingstmontag ökumenisch

Es ist längst eine lieb gewordene Tradition geworden, dass katholische und evangelische Christen auf der rechten Emsseite am Pfingstmontag einen Ökumenischen Pfingstgottesdienst unter freiem Himmel als Zeichen ihrer Verbundenheit feiern.

Der Gottesdienst im Grünen, zu dem die Katholische Pfarrei Sankt Antonius und die Evangelische Johannesgemeinde zu Rheine gemeinsam einladen, lockt stets mehrere hundert Besucher vor die Konzertmuschel im Stadtpark.

In diesem Jahr hatte das Vorbereitungsteam das Motto „Wonders in a broken world“ (Wunder in einer zerbrochenen Welt) für den Gottesdienst ausgewählt. Inspiriert durch das gleichnamige Lied von Michael Patrick Kelly, das derzeit von vielen Radiosendern rauf- und runtergespielt wird, waren alle Mitfeiernden eingeladen, nach kleinen Wundern in dieser Welt, im persönlichen Umfeld, in Rheine und überall auf der Welt zu suchen – allen schlechten Nachrichten, die täglich auf uns einprasseln, zum Trotz. In Fürbitten und Gebeten sowie mit der passenden musikalischen Untermalung durch den Gospelchor Rheine unter Leitung von Andreas Wermeling wurden die Gedanken vertieft.

Dass kleine Wunder tagtäglich geschehen, zeigten die kurzen Statements, die von Ehrenamtlichen aus beiden Gemeinden vorgetragen wurden, aber auch Äußerungen aus dem Publikum, die auf Postkarten notiert und später verlesen wurden. Von eher banalen Ereignissen wie dem unverhofften Sieg der eigenen Jugendmannschaft über einen vermeintlich übermächtigen Gegner bis hin zur existentiellen Frage einer geglückten Organtransplantation reichte das Spektrum des im persönlichen Umfeld Erlebten. Kleine Wunder, auch das wurde deutlich, geschehen aber vor allem auch überall dort, wo Kirche nah bei den Menschen ist und ihnen beisteht: Die geglückte Begleitung Geflüchteter im Sprachcafé, das Zusammenwachsen von Familien bei der Erstkommunionvorbereitung, aber auch das Erleben eines Zusammenwachsens der Kirche „von unten“ in der Ökumene waren Beispiele aus dem Gemeindeleben, die zeigen, wie Positives entsteht, wenn Menschen von der Flamme der Begeisterung für das Gute entzündet werden.

Da war der Weg zum Pfingstwunder von Jerusalem gedanklich nicht mehr weit, und die gemeinsame Bitte um Beistand des Heiligen Geistes bildete folgerichtig auch den Schlusspunkt des inspirierenden Gottesdienstes: „Du Herr gabst uns dein festes Wort. Gib uns allen deinen Geist“, sangen zum Finale alle aus voller Kehle mit.

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzen die Mitfeiernden bei herrlichem Pfingstwetter gerne die Gelegenheit zur Begegnung, so dass der Vormittag bei guten Gesprächen oder einem leckeren Grillwürstchen auf der Terrasse des Stadtparkrestaurants seinen Ausklang finden konnte.

Text: Kay Müller

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