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Verabschiedung mit einem weinenden und einem lachenden Auge - Martina Korporal beendet Dienstzeit im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg

Nach insgesamt 23 Jahren verabschiedete Superintendent André Ost am 30. August Pfarrerin Martina Korporal aus dem Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg. Dies geschehe „mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte er im letzten Gottesdienst der Pfarrerin vor der evangelischen Kirche in Recke. Sie habe durch ihre Tätigkeit im Entsendungsdienst wertvolle Impulse gesetzt und für eine wohltuende Kontinuität gesorgt, stellte er fest.

Dennoch sei die Freude darüber groß, dass Martina Korporal nun eine Pfarrstelle in der Reformierten Kirche in den Gemeinden Lingen und Baccum übernehmen könne. Vor genau 22 Jahren, am 30. August 1998, wurde sie sie nach dem Theologiestudium in Wuppertal, Heidelberg und Wien in der Christuskirche Ibbenbüren zur Pastorin der westfälischen Landeskirche ordiniert.

Im September 2003 stieg sie nach der Geburt ihrer drei Kinder und einer Zwischenstation in Ibbenbüren wieder in den Dienst ein. 17 Jahre wirkte sie gemeinsam mit Pfarrerin Elke Böhne in der Kirchengemeinde Recke und Hopsten in allen gemeindlichen Arbeitsbereichen. Eigene Akzente setzte sie besonders in den Grundschulen in Steinbeck und Obersteinbeck sowie in der Altenheimseelsorge im Haus St. Benedikt, betonte André Ost. Religionsunterricht erteilte sie zudem am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Mettingen.

„Man wird dein Engagement und das leidenschaftliche Eintreten für deine Überzeugungen in Recke und den Gemeinden der Nordregion vermissen“, so der Superintendent. Er wünschte ihr, dass sie auch an ihrem neuen Wirkungsort so viel ehrenamtliches Engagement und Identifikation mit dem Evangelischsein vorfinden möge. Mit dem Wunsch nach Gottes Segen für die neuen beruflichen Zusammenhänge, Kraft und Gesundheit verabschiedete er die Pfarrerin aus dem Kirchenkreis Tecklenburg.

Der Empfang fiel coronabedingt etwas kleiner aus, dennoch begleiten viele gute Wünsche und Dankesworte der Gemeindemitglieder Martina Korporal ins Emsland, wo sie am 1. Oktober ihre Pfarrstelle antreten wird. Ihre bisherigen Aufgaben in Recke und Hopsten wird Elke Böhne mit übernehmen, eine Neubesetzung ist nicht vorgesehen.

Im Gottesdienst – mit Abstand auf der Wiese vor der Kirche gefeiert – ging Martina Korporal auch auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein, die das Leben verändert haben. Doch sie machte Mut mit dem bildlichen Vergleich vom geknickten Rohr und dem glimmenden Docht aus Jesaja 42 sowie Worten des 147. Psalms. Im Freien durften die Lieder mitgesungen werden. Elke Becker gestaltete den Gottesdienst musikalisch und begleitete den Gemeindegesang am Klavier.

Elke Böhne trug die Lesung aus dem Markusevangelium von der Heilung des Taubstummen vor. In ihrer Predigt machte Martina Korporal unter Bezug auf Waldbrände Hoffnung auf neues Leben für unsere geschundene Erde und die in vielfältiger Weise brennende Welt. Aus persönlicher Erfahrung und dem Bibeltext aus 1. Korinther 3 leitete sie die Schlussfolgerung ab, dass die Menschen einen guten Boden, ein solides Fundament benötigen, das selbst Feuer trotzt und neues Leben daraus entstehen lässt. „Guter Boden heißt, dass Gott uns liebt“, sagte sie und erzählte davon, wie ihr während einer schweren Erkrankung Familie, Freunde und Gottvertrauen geholfen hatten, wieder gesund zu werden.

Die Pfarrerin verwies darauf, dass in der Coronazeit viel darüber nachgedacht werde, welches der richtige Weg ist, wie viel Normalität oder welche Wagnisse möglich sind. Im Fürbittengebet fand sie tröstende Worte für Menschen, die rastlos oder einsam sind, eine schwere Last zu tragen haben und allein mit ihren Nöten und Sorgen sind. Nach dem Vaterunser und dem Segen spielte Elke Becker das Weltgebetstagslied „Du bist mein Zufluchtsort“ – ein schöner Ausklang des feierlichen Gottesdienstes zur Verabschiedung einer Pfarrerin, die in Recke, Hopsten und darüber hinaus Spuren hinterlässt.

Text: Brigitte Striehn

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