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Time to say Goodbye - Gottesdienst zur Verabschiedung des Kreiskirchenamtes Lengerich

„48 Jahre war das Kreiskirchenamt an der Schulstraße in Lengerich die vertraute Adresse“, so Superintendent André Ost im Rahmen eines Gottesdienstes zum Umzug des Kreiskirchenamtes Lengerich. „Wir sind dankbar für alle, die jetzt den Weg mitgehen nach Münster, um das Ziel der langen Reise zu erreichen.“ Am Gottesdienst in der Ev. Stadtkirche Lengerich wirkten Pfarrerin Sigrid Holtgrave und Pfarrer Harald Klöpper sowie Kantor Christoph Henzelmann mit. Etwa sechzig Verwaltungsmitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchmeisterinnen und Kirchmeister sowie Gemeindesekretärinnen aus den Kirchengemeinden nahmen daran teil.

Als besondere Gäste begrüßte André Ost Magdalene Heemann, die 1972 den Aufbau des Kreiskirchenamtes als Mitarbeitende der ersten Stunde miterlebt hat, sowie Superintendent i. R. Hans-Werner Schneider und den Lengericher Bürgermeister Wilhelm Möhrke. Die gemeinsamen Lieder wurden zwar Corona-bedingt nicht gesungen, doch Christoph Henzelmann animierte den einen oder die andere mit seinem virtuosen Spiel zum Mitsummen.

Nach der bereits zum 1. Januar 2020 vollzogenen Zusammenführung mit den Kreiskirchenämtern der Nachbarkirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken steht für die Mitarbeitenden nun der nächste Schritt der Verwaltungsfusion an. Mitte September werden sie in ein neues gemeinsames Verwaltungsgebäude am Coesfelder Kreuz in Münster ziehen. Der Kirchenkreis Tecklenburg ist seit sieben Jahren an dem Planungsprozess beteiligt. Die Kreissynode entschied sich im Herbst 2016 für die neue gemeinsame Verwaltung am Standort Münster. Nun steht das Projekt kurz vor der Vollendung.

In seiner Predigt verglich André Ost den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten mit dem Weg, den die Verwaltungsmitarbeitenden vor sich haben. „Jeder Aufbruch ist ein Stück Verunsicherung. Man weiß, wo es hingeht. Man kann sich auf neue Räume, auf eine neue Umgebung mit anderen Bedingungen, auf neue Begegnungen freuen“, so Ost. Doch einiges an Vertrautheit bleibe auch zurück. Jetzt sei man im Aufbruch. Dies setze einiges an Geduld und Klärungsbedarf voraus. Doch die Mitarbeitenden könnten sich darauf verlassen, dass der Segen Gottes sie auch auf diesem Weg begleiten werde, betonte der Superintendent. Als Zeichen der Ermutigung bekam jeder Mitarbeitende ein Segensherz aus Holz überreicht.

Unvorstellbar in heutigen Zeiten: In den Anfängen des Kreiskirchenamtes in Lengerich arbeiteten die Mitarbeitenden mit Wählscheibentelefonen und einfachen Schreibmaschinen. „Fehler wurden mit Tipp-Ex überpinselt und Durchschriften mit Hilfe von Blaupapier erstellt“, berichtete Marlies Beckemeyer, ehemalige Verwaltungsleiterin des Kirchenkreises und seit 1. Januar 2020 stellvertretende Verwaltungsleiterin des gemeinsamen Kreiskirchenamtes in Münster. Damals waren die Kopierer noch sehr langsam, so dass ein Mitarbeiter der Hausdruckerei eingestellt wurde, um Sitzungs- und Synodalunterlagen mit einem besonderen Vervielfältigungsgerät zu erstellen.

Marlies Beckemeyer skizzierte die fast fünf Jahrzehnte lange Geschichte des Kreiskirchenamtes in Lengerich und erinnerte daran, wie sich die Verwaltung den Anforderungen der Zeit entsprechend entwickelte. Viele der Mitarbeitenden seien über 30 Jahre im Kreiskirchenamt tätig gewesen. „Das Ziel unserer Verwaltung ist es immer gewesen, ein kompetenter Dienstleister für unsere Kirchengemeinden und Einrichtungen zu sein, bemerkte sie. „Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind viele Aufgaben und Anforderungen in den einzelnen Abteilungen mit großem Engagement umgesetzt worden“, hob Marlies Beckemeyer hervor. Sie dankte den Mitarbeitenden sowie der Kirchengemeinde Lengerich für die gute Zusammenarbeit. Derzeit seien viele neue Projekte wie das Neue Kirchliche Finanzmanagement (NKF), die Vorbereitung auf die Umsatzsteuer, die Erstellung eines Tax-Compliance, die landeskirchliche IT-Umstellung sowie der Umzug nach Münster zu meistern. „Auch im neuen Kreiskirchenamt wollen wir weiterhin eine kompetente und effiziente kirchliche Verwaltung sein“, betonte sie.

Beim anschließenden Empfang vor dem Kreiskirchenamt bei Gegrilltem und Salaten wurde die eine oder andere Anekdote aus alten Zeiten ausgetauscht.

Text: Christine Fernkorn

 

 

 

 

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