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Stiftung ist die „Ermöglicherin“ - „Evangelische Kirche Ibbenbüren“ sagt Danke für starke Zeichen der Unterstützung

Seit 13 Jahren gibt es die „Stiftung Evangelische Kirche in Ibbenbüren“. Sie wurde 2009 mit Geldern aus dem Verkauf der Anteile der Evangelischen Kirchengemeinde am Klinikum Ibbenbüren ins Leben gerufen. Das Ziel: die Evangelische Kirchengemeinde in ihrem Dienst an den Menschen stärken und unterstützen, um neue Wege zu gehen und sich zukunftsfähig aufzustellen.

Drei Jahre nach dem Zehnjährigen nehmen Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, und Heike Rauer, seit Gründung Kuratoriumsmitglied der Stiftung (unter anderem als Vorsitzende) und aktuell Schriftführerin, im Gespräch mit IVZ-Redaktionsleiter Claus Kossag Stellung zur Entwicklung der Stiftung.

Hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Entwicklung der Stiftung gehabt?

Reinhard Lohmeyer: Finanziell hat das keine Rolle gespielt. Wir möchten uns heute für die großartige Unterstützung in der Gemeinde bedanken. Durch Kirchgeldsammlungen in allen Pfarrbezirken, Vermächtnisse und Spenden sind der Stiftung seit 2020 insgesamt rund 126. 000 Euro zugeflossen. Hunderte Gemeindeglieder und Unternehmen haben sich beteiligt. Diese breite Unterstützung ist grandios. Die Zustiftungen stärken die Förderkraft der Stiftung auf Dauer. Zwei Vermächtnisse sind für die dauerhafte Sicherung der gemeindlichen Seniorenarbeit bestimmt.

Heike Rauer: Im Zusammenhang mit den Kindergartenprojekten und einiger Trauerfälle sind der Stiftung viele Spenden überwiesen worden. Diese und weitere Einzelspenden waren zum Teil mit einer Zweckbestimmung versehen: für die Flüchtlingsarbeit, für die Kinder- und Jugendarbeit im Bereich der Kirchenmusik und für die Christuskirche. Die Spenden werden immer in voller Höhe für die gewünschten Zwecke eingesetzt.

Was wird gefördert?

Lohmeyer: Alle Bezirke können Fördergelder erhalten, wenn sie innovative Ideen einreichen. Das Motto lautet: „Dem Traum von Kirche LEBEN geben“. Vorstand und Kuratorium freuen sich über zahlreiche Projekte, die aus den Erträgen gefördert werden können.

Insgesamt werden in diesem Jahr 103 441 Euro für das Wohl der Menschen in Ibbenbüren ausgeschüttet. Neben den üblichen Unterstützungen für innovative Projekte in den Pfarrbezirken, für die Rabatz-Theaterwerkstatt und für die Evangelische Kirchenmusik sei besonders der Kirchgarten der Johanneskirche in Laggenbeck erwähnt, dessen kreative Neugestaltung mit 25. 000 Euro angestoßen wurde. Der Johannesbezirk lädt aktuell zu  verschiedenen Veranstaltungen ein, in denen die  Konzeptentwicklung unter Beteiligung interessierter Gemeindeglieder vorangetrieben wird. Eine professionelle Landschaftsarchitektin hat erste Entwürfe gefertigt. Am 5. August wurde zu einem Picknickkonzert in den Garten eingeladen. Am 20. August ist der Garten geöffnet von 15 bis 17 Uhr.

Weiterhin konnten mit 10. 000 Euro Liederbücher mit modernen religiösen Liedern angeschafft werden. Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte wird sie in allen Kirchen einführen, damit in allen evangelischen Kirchen der Stadt eine moderne Gestaltung der Gottesdienste möglich wird. Am 28. August startet die Einführung des Liederbuches in der Christuskirche. Außerdem konnten für Outdoor-Gottesdienste 200 Stühle angeschafft werden. Die Kirchengemeinde kann somit flexibler auf den  Bedarf an Open-Air-Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Sommerferiengottesdienste, reagieren.

Seit 2020 gibt es auch eine Förderung von Kindergartenprojekten, wie sieht es damit aus? 

Rauer: „Doppelt für Kinder“ heißt diese Sonderförderung für Kindergärten. Für jeden privat gespendeten Euro legt die Stiftung einen Euro drauf. Vier von sieben Projekten mit je 5000 Euro Förderung sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Zwei, der Stephanuskindergarten in  Püsselbüren und der Johanneskindergarten in Laggenbeck, sind in der aktuellen Spenden-Anwerbephase. Die Förderung des Pauluskindergartens startet, sobald der geplante Neubau fertiggestellt ist. Insgesamt sind bislang rund 34. 000 Euro an Spenden für die Kindergärten eingegangen, sodass die Kinder sich über neue Einrichtungsgegenstände und Spielgeräte drinnen oder draußen freuen können, die sonst nicht finanzierbar gewesen wären.

Ein weiteres Stiftungsziel lautete "Dem Wort Gottes RAUM geben". Was bedeutet das?

Lohmeyer:  Damit sind die Gebäude der Gemeinde gemeint: Kirchen und Gemeindehäuser. In diesem Jahr ist das stiftungseigene Gemeindehaus „Haus Ibbenbüren“ auf der Insel Wangerooge mit über 22.000 Euro bedacht und  unter großartigem Einsatz vieler  ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter grundrenoviert worden. Neue Gruppenräume und eine kleine Wohnung für ein neues Team von ehrenamtlich Mitarbeitenden, die während der Saison im Haus und auf dem Grundstück nach dem Rechten sehen, wurden geschaffen. Wir haben mehr als 30 Ehrenamtliche, jüngere und ältere, die das „Haus Ibbenbüren“ aktiv unterstützen.

Die Stiftung ist Gesellschafterin des Hospizhauses am Aasee. Wie haben Sie die Eröffnng erlebt?

Lohmeyer: Wir freuen uns sehr über die Fertigstellung. Der Einsatz der Mitarbeitenden ist ein Segen für dieMenschen im Tecklenburger Land. Besonders erwähnenswert ist, dass sich eine so vielfältig und breit aufgestellte  Gesellschaftergruppe, sieben an der Zahl, aus Katholischer und Evangelischer Kirche und aus der Bürgerschaft zusammengefunden hat. Das könnte modellbildend für weitere Initiativen im sozialen Bereich sein.

Wie sieht es in Sachen Geldanlagen aus?

Rauer:  Das Vermögen der Stiftung beträgt mittlerweile rund 5,8 Millionen Euro. Bei der Geldanlage sind wir an die landeskirchlichen Richtlinien gebunden. In der Niedrigzinsphase haben wir den Aktienanteil der Fondsanlagen in Richtung auf die nach Kirchenrecht möglichen 30 Prozent erhöht. Die Rendite war in den letzten Jahren recht ordentlich.

Wie sehen Sie die Rolle der Stiftung in den nächsten Jahren?

Rauer: Die Stiftung kann auch künftig zukunftsgerichtete Projekte in der Gemeinde unterstützen. Und dabei sind wir flexibel und innovativ.

Lohmeyer:  Die Stiftung ist so etwas wie die „Ermöglicherin“. Die Zuversicht bewahren und stärken, das ist eine Rolle der Stiftung. Dieser positive Geist soll weiter in die Gemeinde übergehen. Auch in schwierigen Zeiten und Zeiten von Umstrukturierungen kann eine Kirchengemeinde attraktiv bleiben.

Zustiften

Wer die Stiftung durch ein Vermächtnis, eine Zustiftung oder eine Spende unterstützen möchte, kann sich gern mit Pfarrer Reinhard Lohmeyer, ☎ 0 54 51 / 183 91, in Verbindung setzen oder die Spende/Zustiftung mit Angabe eines Zweckes auf das Konto der Stiftung überweisen. Die Mittel werden vollständig für den gewünschten Zweck eingesetzt.

 

Interview: ©Klaus Kossag, Ibbenbürener Volkszeitung. 

 

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