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Musik und Malerei bezaubern das Publikum - Ein außergewöhnliches Konzert in der Matthäuskirche Ibbenbüren

Eine faszinierende Verbindung von Musik und Malerei erlebten am 16. März die Besucher eines besonderen Konzerts in der Matthäuskirche Ibbenbüren. Presbyter Niklas Berger begrüßte dazu etwa 150 Musikfreunde aus der Region. Das außergewöhnliche Konzept ist bei Probenarbeiten zwischen den Musikern Christina Hindersmann und Benjamin Sazewa entstanden.

„Wir sangen das Lied  „Temporary Home“ von Carry Underwood und mir kam die Idee, den Text mit Bildern zu untermalen“, erzählte Christina Hindersmann. Benjamin Sazewa erinnerte sich an seine frühere Kunstlehrerin Christiane C. Wolff, die in Minden als Kinderbuchautorin und Illustratorin tätig ist. In ersten Gesprächen entstand der Gedanke, zur Musik passende Bilder mittels eines Grafikprogramms auf dem Computer zu malen und die Entstehung mit dem Beamer auf eine große Leinwand zu projizieren.

Die Besucher der Aufführung waren begeistert. Das Vorhaben, mit besonderen Veranstaltungen die Kirche mit Leben zu erfüllen, geht in der Matthäusgemeinde voll auf. Immer wieder gelingt es, mit Konzerten junger Künstler oder interessanten Aktionen viele Menschen anzusprechen. Dazu braucht man engagierte Mitwirkende und gute Kontakte in der Region. Christina Hindersmann probt mit ihrem Chor „Pink of Chors“ im Matthäusheim. Da lag es nahe, auch das Konzert nach Bockraden zu verlegen. Bei den Überlegungen habe auch die hervorragende Akustik eine Rolle gespielt, erklärte Niklas Berger.

Davon konnten sich die Zuhörer selbst überzeugen. Gedämpftes Licht schuf eine stimmungsvolle Atmosphäre, in der sich jeder sofort wohlfühlte. Leuchtkästchen mit den Begriffen Shimmer, Glow, Darkness, Light, Shine und Colour auf den Stufen luden zu eigenen Assoziationen und Gedankengängen ein. Das Programm „Glow“ (Leuchten) war bestens auf die Stimmen und die Malkunst abgestimmt. Es begann mit dem Song „Domino“ von Jessy J. In „Coldplay“ von David Ryan Harris ging es um Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, die nur zeitweise vergessen war. Ein wiedergefundenes Ticket für die Band brachte für den Sänger seine verlorene Liebe wieder ins Gedächtnis. „Sicher haben Sie auch solche Dinge zu Hause in einer Kammer versteckt“, sagte Benjamin Sazewa schmunzelnd. Die Musiker moderierten das Programm, reicherten es mit Anmerkungen zu den Titeln an und animierten das Publikum zum Mitmachen. Das fiel nicht schwer, denn viele der Zuhörer singen bei Christina Hindersmann im Chor, waren stimmlich bestens geschult und textsicher.

Heimatlosigkeit thematisierte der Song „Temporary Home“ von Carry Underwood. Dazu entstanden auf der Leinwand eine Stadt und eine junge Familie. Bei ernsteren Themen wie Depressionen („Anything Worth Holding on to“) oder zerbrochene Herzen („Nimm mich zurück“) war die Farbgebung zurückhaltend, während „Somewhere Over the Rainbow“ die Zeichnerin zu einer Explosion der Farben des Regenbogens anregte. „Everything is Sound“ war eine Premiere für die Sängerin, die erstmals zum Klavierspiel ihre Stimme beisteuerte. Benjamin Sazewa überzeugte mit Gesang, Gitarre und am Piano. Er studierte wie seine Konzertpartnerin an der Hochschule für Musik in Osnabrück. Die beiden Künstler sind in viele Solo- und Bandprojekte eingebunden, leiten Chöre und geben ihr Können an den Nachwuchs weiter.

Der Schlussbeifall mündete in mehrere Zugaben, die stehend mit Klatschen und Mitswingen begleitet wurden. Verzaubert von den Künstlern, konnten sich die Gäste mit einem kühlen Getränk in der Hand noch länger über das wunderbare Erlebnis austauschen.

Text: Brigitte Striehn

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