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Mit Hirtenstab und einer Portion Mut im Gepäck

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir (Psalm 23, 4)“ – diese Worte kennen wohl noch die meisten Christinnen und Christen aus ihrer eigenen Konfirmandenzeit. Sie stammen aus der Mitte des Psalms 23, der den meisten Menschen vor allem durch die prominente Figur des Hirten bekannt sein mag.

Im Waldtal der Tecklenburger Exterheide erlebten 36 Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihrer Pastorin Kira Engel und vier Jungteamerinnen und Jungteamern den Psalm auf ganz besondere Weise. Die aus der Kirchengemeinde Horstmar-Preußen angereiste 40-köpfige Gruppe war am Wochenende vom 30. August bis zum 1. September zu Gast in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg. In dem vielfältigen Aktivitätenprogramm der Konfirmandengruppe, nebst Thomasmessen-Elementen und Gottesdienstfeier am Lagerfeuer,  war  unter anderem eine Nachtwanderung mit der JUBI-Bildungsreferentin Marilena Bekierz geplant.

Zu Beginn der einstündigen Nachtwanderung sollten die Konfirmandinnen und Konfirmanden Grundbedürfnisse aus ihrem Alltag im Brainstorming sammeln, auf die sie nicht verzichten wollten. Getreu den ersten Worten des Psalms „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23, 1) nannten die Jugendlichen die Familie und das Smartphone als unverzichtbare Lebensbegleiter.

Deutlich erkennbar für die Gruppe führten frei gewählte Hirtinnen aus der Konfirmandengruppe mit Hirtenstab und Hut die „Herde“ an und wurden dabei von Licht- und Gepäckträgern unterstützt. Die Frage, vom wem sich die Konfis im Alltag „zu frischem Wasser“ und „auf rechtem Wege“ leiten und führen lassen (Psalm 23, 2 u. 4), ließ sich anhand mitgebrachter Überraschungsgegenstände gut diskutieren.

Gleichgewichtssinn und Verantwortungsübernahme füreinander wurde den Jugendlichen insbesondere aufgrund des holprigen Untergrunds und in den angeleiteten Kooperations- und Geschicklichkeitsübungen abverlangt. Da tat das Fürsorgeversprechen „um seines Namens willen (Psalm 23, 4)“ und nicht zuletzt auch die ganz praktische „Erquickung der Seele“ (Psalm 23, 3) mittels Traubensaft und Keksen im Schutz des Blätterdachs gut.

Zweimal machten sich so ca. 18 junge Menschen auf den Weg in das Tecklenburger Unterholz. In meditativer Stille wurde das „finstere Tal“ (Psalm 23,4) von der Gruppe durchwandert, obgleich jagende Mäusebussarde und andere nachtaktive Tiere die Verse zum Leben erweckten und die Furchtlosigkeit der Jugendlichen auf den Prüfstein stellten.

Gegen 23 Uhr erreichte auch die letzte Gruppe der Jugendlichen ihr Endziel an der Jugendbildungsstätte. Wacker hatten sich die Teilnehmenden durch Starkregen gekämpft, um schließlich dem verheißungsvollen Versprechen im Kerzenschein ihrer Teelichter zu lauschen: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar“ (Psalm 23, 6).

Die Nachtwanderungen sind Teil des angebotenen Bildungsprogramms der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg und werden nach Absprache durch die hauseigenen Referentinnen und Referenten angeleitet.

Anfragen und weitere Informationen zum Bildungsprogramm werden unter folgender Adresse beantwortet: bekierz@jubi-te.de

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Erstellungsdatum: 10.09.2019