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„Lasst unser Schiff frei!“ - Kirchenkreis Tecklenburg kritisiert Festsetzung des deutschen Seenotrettungsschiffes Sea-Watch 4 durch italienische Behörden

Im Rahmen der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg am 7. September 2020 haben die Synodalen einstimmig die Mitgliedschaft des Kirchenkreises im Bündnis "United4Rescue" beschlossen. In dieses Seenotrettungs-Bündnis fließen keine Kirchensteuermittel ein. Das Bündnis wurde 2019 auf Initiative der EKD gegründet und betreibt mit Unterstützung der „Seebrücke“ und medizinischer Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“.

Der gemeinnützigen Verein "United4Rescue" vereint mehr als 600 große und kleine Organisationen, Unternehmen und Vereine. Das vereinseigene Schiff "Sea-Watch 4" war seit Mitte August 2020 im Mittelmeer im Einsatz und hat bereits über 350 Menschen aus Seenot gerettet.

Nun ist das Schiff durch italienische Behörden wegen angeblicher Mängel im Hafen von Palermo festgesetzt worden. Tatsächlich aber erfüllt die „Sea-Watch 4“, die unter deutscher Flagge fährt, alle Sicherheitsvorgaben. Dies ist von deutschen Behörden erst im Juli bestätigt worden. „Die Festsetzung des Schiffes ist politisch motiviert und dient allein dem Zweck, die Rettung von Schiffbrüchigen zu verhindern“ so der Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Pfarrer Roland Wendland. „Diese Politik nimmt den Tod von Menschen in Kauf“.

Der Evangelische Kirchenkreis Tecklenburg fordert die deutsche Regierung auf, sich bei den italienischen Behörden für eine Freilassung der „Sea-Watch 4“ einzusetzen, damit das Schiff seine Rettungstätigkeit im Mittelmeer fortsetzen kann. „Es entspricht unserer christlichen Grundhaltung, dass wir uns für Menschen in Not einsetzen“, so Superintendent André Ost. „Die Flüchtlinge im Mittelmeer setzen ihr Leben aufs Spiel, um aus existentieller Not gerettet zu werden. Es kann nicht sein, dass ihnen niemand hilft“ betont André Ost.

 

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