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Geflüchtete begleiten - Der Arbeitskreis der ZUE stellt sich vor

Seit 2015 strömen vermehrt Flüchtlinge auch nach Ibbenbüren. Vorübergehend finden sie Aufnahme in der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung (abgekürzt ZUE) in der Verantwortung des Landes NRW.

Das "Camp" neben dem Kraftwerk ist von einem Sicherheitszaun umgeben, der Sicherheitsdienst kontrolliert den Zugang.  Die Kontrolle hindert die Geflüchteten jedoch nicht daran, Kontakt mit der Bevölkerung aufzunehmen. So sind sie regelmäßig Gäste in den beiden ökumenischen Initiativen "Café International" im Elsa-Brandström-Haus in Laggenbeck und in der "Alten Schule" am Christus-Kirch-platz. Sie haben viele Fragen und Probleme zur Unterbringung in der ZUE und zu ihrer persönlichen Situation.  

Doch das ist nicht das Einzige. Verantwortliche aus Kirche und Diakonie unter der Regie des Superintendenten André Ost und dem damaligen kreiskirchlichen Beauftragten für die Flüchtlingsarbeit, Pfarrer i. R. Reiner Ströver, ergriffen nach dem Besuch der ZUE 2018 die Initiative zur Gründung eines Arbeitskreises, bei dem auch die "Humanitäts- und Bleiberechts-Initiative" aus Emsdetten von Anfang an mitwirkte. An dem Besuch waren auch der damalige Superintendent des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Joachim Anicker, und der damalige Diakoniepfarrer des Kirchenkreises, Pfarrer Matthias Hövelmann, beteiligt.

Da die Geflüchteten - wenn auch nur für kurze Zeit  - Bürger Ibbenbürens sind, war den Verantwortlichen in diesem Arbeitskreis klar, dass für eine gelungene Integration die Isolierung geflüchteter Menschen der falsche Weg ist. Damit sind alle politischen Parteien  des Stadtrates zur Offenheit und Einsatzbereitschaft gefordert, die allerdings leider in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen wird.

Längst ist in der Begegnung mit den Geflüchteten in den Cafés deutlich geworden, dass die Fremden  nicht nur Probleme machen. Sie sind auch für die Kirchen in unserer Stadt und die Gesellschaft ein  Gewinn. So sind  2018/ 2019  in der Christuskirche  insgesamt 14 Iraner nach einem intensiven Taufunterricht  im blick.punkt  getauft worden. Auch wenn sie inzwischen überall in NRW verteilt sind, so zeigt uns der Kontakt, der bis heute zu der Mehrzahl von ihnen besteht,  dass sie ihr Christsein leben und alles tun, um in Deutschland ihr Zuhause zu finden.

Der Arbeitskreis ZUE hat jetzt ein Banner, mit dem wir in der Öffentlichkeit auftreten können. Zuwendung Unterstützung Engagement - das verbinden wir als Aufgabe und Verpflichtung mit der ZUE am Schwarzen Weg 10. In unserem Einsatz geht es uns um vorurteilsfreie Zuwendung. Dabei scheuen wir uns  auch nicht, dem nachzugehen, wenn Geflüchteten Unrecht geschieht und sie inhuman behandelt werden. Unser Ziel ist es, die Barrieren zu überwinden, die Geflüchtete und Einheimische voneinander trennen. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in der ZUE und in  der Bezirksregierung Münster unerlässlich. Unsere Begleitung  ist ein konstruktiv- kritisches Angebot, dass den Geflüchteten als Hilfe zum Ankommen in unserem Land helfen und auch der hiesigen Bevölkerung zum Verständnis dieser Menschen dienen soll.  

Text: Reinhard Paul, Pfarrer i.R.

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